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© dpa

Osteoporose: Calcium und Vitamin D

Acht Millionen Deutsche leiden an Osteoporose. Wie der jetzt verstorbene Schauspieler Hansjörg Felmy. Was kann man dagegen tun?

Als der bekannte TV-Kommissar Hansjörg Felmy vergangene Woche starb, nahm eine lange Leidensgeschichte ihr Ende. Denn Felmy, der „Charmeur mit dem Knittergesicht“ aus dem „Tatort“, war seit über zehn Jahren an Osteoporose erkrankt. Seine Knochen wurden immer poröser und zerbrachen schließlich wie dünnes Holz. Experten bestätigen: zwar ist Osteoporose noch immer als eine Krankheit von alten Frauen bekannt, aber auch viele Männer leiden am Knochenschwund. Nach einer Studie der Gmünder Ersatzkasse haben 1,3 Millionen Männer in Deutschland Osteoporose. Deutlich stärker verbreitet ist die Krankheit aber tatsächlich unter Frauen, rund 6,5 Millionen von ihnen leiden an dünnen Knochen. Und fast alle Betroffenen sind älter als 50 Jahre.

„Bei Frauen sorgt der Abfall des Östrogenspiegels nach den Wechseljahren häufig für poröse Knochen“, sagt Dr. Oliver Bock vom Zentrum für Muskel- und Knochenforschung an der Berliner Charité. Zudem hätten Frauen weniger Muskelmasse und damit auch weniger stabile Knochen als Männer, so der Mediziner. Für beide Geschlechter gilt: Jenseits der 50 Jahre ist Wachsamkeit geboten. „Knochenbrüche ohne ein schweres äußeres Trauma sind ein ernsthaftes Warnzeichen“, sagt Oliver Bock. Auch akute Rückenschmerzen und eine Abnahme der Körpergröße um mehr als vier Zentimeter könnten auf Osteoporose hindeuten. Wenn der Körper plötzlich kleiner wird, können die Wirbelkörper vom Knochenschwund betroffen sein. Die Wirbel werden zusammengestaucht und können die Atmung behindern. Etwa jeder fünfte dieser Fälle endet mit dem Tod des Patienten.

Dabei können Mediziner Osteoporose heute leicht erkennen und gut behandeln. Festgestellt wird die Krankheit durch eine Messung der Knochendichte mit Hilfe von Röntgenstrahlen. Medikamente können den Knochenabbau hemmen und den Aufbau von neuer Knochensubstanz anregen. „Die Therapie hat in den letzten jahren unheimliche Fortschritte gemacht“, sagt Osteoporose-Experte Bock. „Heute können bis zu 70 Prozent der Frakturen verhindert werden.“

Aber schon vor einer Behandlung mit Medikamenten können ältere Menschen einiges tun, um die Risiken zu senken. Ein gezieltes Muskeltraining verringert die Osteoporose-Gefahr ebenso wie die regelmäßige Einnahme von größeren Mengen Calcium und Vitamin D. Experten empfehlen alten Menschen außerdem, ihr Sturzrisiko klein zu halten: die Brille aufsetzen und Gehhilfen benutzen.

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