zum Hauptinhalt

Panorama: Ostern: Architektur: Solide Kuppeln

Die Überlegenheit einer eiförmigen Kuppel demonstriert Jörg Schlaich, Leiter des Instituts für Tragwerksentwurf und -konstruktion an der Universität Stuttgart an einem Blatt Papier: hält man es an einem Rand fest, hängt das freie Ende durch, weil die Biegesteifigkeit nicht einmal für das Eigengewicht ausreicht. Krümmen wir das Blatt zum Bogen, wird die Konstruktion frei schwebend stehen bleiben.

Die Überlegenheit einer eiförmigen Kuppel demonstriert Jörg Schlaich, Leiter des Instituts für Tragwerksentwurf und -konstruktion an der Universität Stuttgart an einem Blatt Papier: hält man es an einem Rand fest, hängt das freie Ende durch, weil die Biegesteifigkeit nicht einmal für das Eigengewicht ausreicht. Krümmen wir das Blatt zum Bogen, wird die Konstruktion frei schwebend stehen bleiben. Schon die Bauherren der Steinzeit dürften die Stabilität des doppelt gekrümmten Bogens genutzt haben, zur Meisterschaft haben es die Römer gebracht, das Pantheon mit seinen 43 Metern Spannweite steht noch heute. Solche Querschnitte konnte man mit den bis ins 19. Jahrhundert bekannten Baustoffen gar nicht anders überbrücken.

Aber auch heute sind Kuppelkonstruktionen keineswegs überholt, man denke nur an den Reichstag. Am besten erkennt man die Eiform aber an den Atommeilern. Die Kuppelkonstruktion soll den gleichmäßigen Druck einer Explosion im Innern auffangen. Gegen Punktbelastungen allerdings, "da können sie konstruktiv nichts anderes machen, da helfen nur dicke Wände", erklärt Schlaich. Bei einem Flugzeugabsturz etwa erginge es dem Meiler nicht anders als dem Hühnerei, das dem Schnabel des schlüpfenden Kükens auch nicht gewachsen ist.

lat

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false