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Paris: Elektronische Fußbänder gegen Baby-Klau

In einem Großkrankenhaus bei Paris werden Neugeborene jetzt mit Fußbändern gesichert. Die Geräte sollen vor allem Kindesentführungen und ein Vertauschen der Kleinen verhindern.

Montfermeil - Eltern können laut Krankenhausleitung selbst entscheiden, ob ihre Babys die Geräte tragen oder nicht, hieß es bei der Vorstellung der neuen Technik auf der Säuglingsstation des interkommunalen Hospitals von Montfermeil. "Das ist eine einfache Antwort auf ein soziologisches Problem, das alle beklagen", sagte Chefarzt Michel Camus. In seinem Krankenhaus waren seit 2002 drei Säuglinge verschwunden.

Zum Einsatz kommen zunächst 40 Geräte. Sie bestehen aus einem 12 Gramm leichten, grauen Plastikarmband und einem kleinen Kasten, die Namen, Vornamen, Geburtsdatum und eine Gerätenummer speichern. Sobald das Kind aus einem vorgegebenen Bereich entfernt wird, schlägt der Apparat Alarm. Dies gilt laut der Klinik auch, wenn versucht wird, das Gerät zu öffnen oder zu entfernen. Jede Sekunde sendet der Minisender im Armband ein Signal auf einer Frequenz von 862 Megahertz. Mit nur 0,01 Milliwatt sei die Sendeleistung 2000 Mal geringer als die eines Mobiltelefons, versicherte der Entwickler des Armbandes, Laurent Levasseur. Der Apparat sei "völlig inoffensiv".

Die Einrichtung des Kontroll-Systems kostet rund 60.000 Euro. Gleichzeitig wird in dem Krankenhaus mit 2000 bis 2300 Geburten pro Jahr eine Videoüberwachung installiert. Der Zugang zur Säuglingsstation wird über Codekarten reguliert. (tso/AFP)

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