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Panorama: Passivrauchen: Mehr als 600 000 Tote

Forscher erstellen erste weltweite Hochrechnung

Berlin - Etwa jeder 100. Todesfall geht auf das Konto des Passivrauchens. Jedes Jahr sterben mehr als 600 000 Menschen, weil sie unfreiwillig Tabakrauch einatmen, darunter sind 165 000 Kinder. Das besagt eine Hochrechnung, die von Annette Prüss-Üstün von der Weltgesundheitsorganisation in Genf und ihren Mitarbeitern im Fachblatt „Lancet“ online veröffentlicht wurde. Es ist der erste Versuch, die Schäden durch Passivrauchen weltweit abzuschätzen. Er basiert auf Daten aus dem Jahr 2004, die in 192 Ländern erhoben wurden.

40 Prozent der Kinder sowie jeder dritte erwachsene Nichtraucher sei dem Tabakqualm ausgesetzt, schreiben die Forscher. Dies führe zu 379 000 Todesfällen infolge von Durchblutungsstörungen des Herzens, 165 000 infolge von Infektionen der unteren Atemwege, 36 500 infolge von Asthma und 21 400 infolge von Lungenkrebs. Die Wissenschaftler fordern deutliche Konsequenzen. So sollten die Tabaksteuern erhöht, Zigarettenreklame verboten und der Nichtraucherschutz verbessert werden. Wie groß die Schäden durch Passivrauchen sind, ist wissenschaftlich nicht unumstritten. Das liegt vor allem daran, dass die Schätzung mit Unsicherheiten behaftet ist. wez

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