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Pech: Hausboot verirrt sich in die Ostsee

Die Männer hatten eine Tonne übersehen und waren falsch abgebogen. Plötzlich waren sie auf hoher See. Es wurde dunkel. Und dann war der Tank leer.

Eine unfreiwillige Kreuzfahrt mit einem Hausboot auf der Ostsee hat für dessen Zwei-Mann-Crew ein glückliches Ende genommen. Die beiden Männer wollten ein neun Meter langes Boot, das eigentlich nur für Binnen- und geschützte Küstengewässer tauglich ist, am Donnerstag von Wolgast nach Stralsund überführen. Sie verpassten aber bei der Ausfahrt aus dem Peenestrom eine richtungsweisende Tonne und schipperten in Richtung freie Ostsee – bis es dunkel wurde und der Tank leer war. Orientierungslos alarmierten sie am späten Abend die Seenotretter, die das Boot in einen Inselhafen schleppten.

Die Angaben zur Position des Hausbootes seien sehr spärlich gewesen, sagte ein Sprecher der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), Christian Stipeldey, am Freitag. „Sie konnten lediglich sagen, dass sie am Horizont große Fährschiffe sehen und schon vor längerer Zeit eine Insel passiert hatten.“ Aber Angaben zur Wassertiefe konnten sie dank eines Echolots machen: 13,5 Meter war die Ostsee an ihrer Stelle tief. „Einer unserer Seenotretter wusste, das gilt in dem Bereich nur für eine Stelle: nahe der Greifswalder Oie“, sagte Stipeldey.

Da es kein Funk an Bord des Hausbootes gab, war eine Ortung schwierig. „Handys sind auf See schlecht einzupeilen“, sagte der Seenotretter. Die Kapitäne der vor Rügen verkehrenden Fähren und Arbeitsschiffe wurden in Alarmbereitschaft versetzt. Erst als die Männer vom Hausboot rote Signalraketen abschossen, konnte die Position genauer bestimmt werden. Vom ursprünglichen Zielhafen Stralsund trennten sie 45 Seemeilen. Das sind 85 Kilometer. dapd

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