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Panorama: Phänomen unbekannter Herkunft: Hysterie um rätselhaften Brummton

Ein Gespenst geht um in Baden-Württemberg - ein rätselhafter Brummton, der seit Monaten etlichen Menschen mit sensiblem Gehör den Schlaf raubt. Das Bett vibriert und das Kopfkissen brummt, das Herz rast und der Blutdruck erhöht sich, Muskeln zucken und der ganze Körper zittert, so schildern Betroffene die Auswirkungen des Phänomens, das vor zwei Jahren auftauchte.

Ein Gespenst geht um in Baden-Württemberg - ein rätselhafter Brummton, der seit Monaten etlichen Menschen mit sensiblem Gehör den Schlaf raubt. Das Bett vibriert und das Kopfkissen brummt, das Herz rast und der Blutdruck erhöht sich, Muskeln zucken und der ganze Körper zittert, so schildern Betroffene die Auswirkungen des Phänomens, das vor zwei Jahren auftauchte. Eine Bürgerinitiative suchte Hilfe bei den Behörden. Doch mehr als eine Überempfindlichkeit bei niedrigen Tönen haben Experten bisher nicht festgestellt. Jetzt plant das Bundesland eine große Fragebogen- und Messaktion, um zu klären, wo überall der niederfrequente Ton unbekannter Herkunft zu hören ist und welche Symptome die Betroffenen haben.

Die "Interessengemeinschaft zur Aufklärung des Brummtons" mit Sitz in Gäufelden-Tailfingen (Kreis Böblingen) kennt die Reaktionen von Ahnungslosen: Schildern Betroffene ihre Erfahrungen und Leiden, werden sie ungläubig angeschaut, denn die meisten Menschen können den angeblichen Brummton nicht hören. Das Geräusch beginnt meist nach Mitternacht. "Es hört sich an, als brumme im Keller ein laut laufender Kühlschrank", sagt der 39-jährige Kaufmann Achim Häußer, der die Belange der Gruppe koordiniert. Seine Ehefrau, die 41-jährige Verkäuferin Carmen Mischke, hört das Brummen besonders intensiv: "Oft empfinde ich nachts, als ob mein Bett elektrisch aufgeladen wäre und das Kopfkissen, Matratze und mein ganzer Körper vibrieren, und ich habe nur den Wunsch, den Ton abzuschalten."

Nach Darstellung von Betroffenen fühlen sie beim Hören des Brummtons häufig einen Druck im Kopf. Dabei wird das Geräusch auch durch ganz tief eingedrückte Ohrstöpsel nicht verbannt. Nach Aussagen von Tinnituskranken kommt das Brummen im Gegensatz zum Geräusch ihres Leidens nicht aus dem Ohrinneren, sondern von außen. Ärzte ordneten das Phänomen dem niederfrequenten Tonbereich zu.

Vor allem die unbekannte Ursache des Geräuschs macht manche Menschen unruhig. Messungen ergaben eine deutliche Anhebung der Werte im niedrigen Infraschallbereich. Auch "Nichthörende" haben Symptome von Brummgeschädigten bereits bei sich beobachtet.

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