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Taifun "Fengshen"

© dpa

Philippinen: 28 Überlebende bei Fährunglück gerettet

Während eines Taifuns ist die Fähre "Princess of the Star" vor der philippinischen Insel Sibuyan auf Grund gelaufen und gesunken. Sie riss möglicherweise 800 Menschen in den Tod, 28 konnten lebend geborgen werden. Im ganzen Land richtete der Wirbelsturm "Fengshen" verheerende Schäden an.

Hoffnungsschimmer: Nach dem Untergang der mit über 800 Menschen besetzten Fähre "Princess of the Star" vor der philippinischen Küste sind am frühen Montagmorgen (Ortszeit) 28 Überlebende geborgen worden. Über das Schicksal der übrigen Menschen an Bord der Fähre gab es keine Angaben. Die dem Wirbelsturm und dem Untergang starben bislang mindestens 152 Menschen. Der Taifun "Fengshen" machte mehr als 360.000 Menschen in zahlreichen Provinzen obdachlos. Er bedroht jetzt die nördlichen Teile der Philippinen.

Die "Princess of the Star" war in schwerer See nach einem Maschinenschaden vor der Insel Sibuyan auf Grund gelaufen. Bislang wurden 10 Tote geborgen, an Bord sollen 845 Menschen - 724 Passagiere und 121 Besatzungsmitglieder - gewesen sein. Zunächst wurde vier Überlebende gemeldet, ehe weitere 28 Überlebende an Land gebracht wurden, wie die Polizei berichtete.

Einer der Überlebenden erklärte, das Schiff habe wegen des Sturms seine Fahrt drosseln müssen. "Wir haben gerade gegessen, als die Fähre plötzlich kippte. Uns wurde gesagt, zieht die Schwimmwesten an und verlasst das Schiff." Viele seien ins Wasser gesprungen. "Die, die nicht springen konnten, sind wahrscheinlich in der Fähre ums Leben gekommen" - vor allem Kinder und Ältere.

Überall Leichen

Polizeichefinspektor Reynaldo Reyes sagte: "Wir befürchten, dass weitere Leichen in der Fähre eingeschlossen sind. Bei einer Leiche handelt es sich um eine alte Frau, die auf einer Schaummatratze festgebunden war. Andere Leichen haben wir nicht gesehen, an den Küsten waren kaum Gegenstände angespült". Die "Princess of the Star" hatte am Freitag Manila verlassen und sollte am Samstagnachmittag in der Provinz Cebu ankommen.

Rettungsboote mussten wegen des schlechten Wetters umkehren. Ein Sprecher der Marine sagte: "Eines unserer Schiffe musste seine Aktion abbrechen wegen der riesigen Wellen, des heftigen Regens und des starken Windes." Die Präsidentin der Philippinen, Gloria Macapagal Arroyo, kritisierte den Chef der Küstenwache. Die Fähre sei trotz einer Taifun-Warnung ausgelaufen.

Land der Katastrophen

Hunderte oft altersschwache Schiffe pendeln täglich zwischen den mehr als 7000 Inseln des Landes. Sie gelten als Hauptverkehrsmittel. Bei der größten Katastrophe der zivilen Schifffahrt waren kurz vor Weihnachten 1987 beim Zusammenstoß einer Fähre mit einem Öltanker vor der philippinischen Insel Mindoro mehr als 4000 Menschen umgekommen.

Die Philippinen werden immer wieder von Unwetterkatastrophen heimgesucht. Der Archipel liegt am Rand einer Zone im westlichen Pazifik, die das Jahr über von tropischen Wirbelstürmen erfasst werden kann. Der Wirbelsturm "Fengshen" tötete allein in der zentralen Provinz Iloilo, etwa 560 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila, mindestens 59 Menschen. Mehrere Städte der Region sind überflutet und nicht zu erreichen Der Gouverneur rief den Notstand aus und fürchtet, dass die Zahl der Opfer auf mehr als 100 steigen könnte.

Schneise der Verwüstung

"Fengshen" verursachte Erdrutsche, Wege waren blockiert. In Manila waren Hauptstraßen überflutet. Weite Teile der Stadt hatten keinen Strom mehr, es stürmte und regnete heftig. Flüge wurden abgesagt. Der Taifun hinterließ eine Schneise der Verwüstung und sollte auch noch über die nördlichen Teile des Inselstaats hinwegziehen.

Papst Benedikt XVI. sprach den Philippinern sein Mitgefühl aus. Er bete für die Menschen, die bei dem Taifun und dem Schiffsunglück gestorben sind, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag nach dem Angelus-Gebet in Rom. (sgo/dpa)

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