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Philippinen

© AFP

Philippinen: Fieberhafte Suche nach Opfern des Fährunglücks

Die philippinische Küstenwache sucht weiter nach Überlebenden des Fährunglücks vor der Insel Sibuyan. 28 Menschen konnten bislang gerettet werden, von mehr als 800 fehlt noch jede Spur. Der Wirbelsturm "Fengshen" hatte die Fähre kentern lassen.

28 Menschen waren am Sonntag mehr als 24 Stunden nach dem Unglück lebend an Bord eines Rettungsbootes gefunden worden, vier weitere hatten es zuvor schwimmend an Land geschafft. "Unsere Rettungsmannschaften stehen bereit, um die Gegend nach weiteren Überlebenden abzusuchen", sagte ein Sprecher der Küstenwache. "Wir haben auch Taucher und Ausrüstung, um das Wrack zu untersuchen, wenn das Wetter es zulässt." Große Hoffnung hatten die Retter allerdings nicht. Die Marine entsandte am Montag ein Schiff mit 500 Leichensäcken in die Region, berichtete der Sender ABS-CBN.

Die "Princess of the Stars" war am Samstag in schwerer See vor der Insel Sibyan gesunken. Hohe Wellen durch Taifun "Fengshen", der seit Freitag vor der philippinischen Küste tobte, behinderten die Rettungsarbeiten. Die ersten Helfer erreichten das Wrack erst 24 Stunden nach dem Kentern. Es war nach Berichten von Augenzeugen vom Strand vor San Fernando aus zu sehen. Die Fähre war auf dem Weg von Manila nach Cebu nach ersten Erkenntnissen auf Grund gelaufen. Der Taifun forderte durch Überschwemmungen und Erdrutsche in anderen Landesteilen nach neuesten Angaben mindestens 156 Menschenleben.

"Wir wussten, dass wir stark sein mussten"

Die Überlebenden, die vor Mulanay rund 150 Kilometer südlich von Manila auf dem Rettungsboot gefunden wurden, berichteten inzwischen im Fernsehen von ihren Horrorerlebnissen. Zwei Menschen, die ursprünglich mit im Rettungsboot saßen, wurden durch die hohen Wellen ins Meer gerissen. Nach Angaben von Susan Lesbo waren an Bord einige Besatzungsmitglieder der Fähre. "Wir haben es nur geschafft, weil Seeleute an Bord waren, die unser Rettungsboot steuern konnten", sagte sie im Lokalfernsehen. "Wir haben alle zusammengehalten, weil wir wussten, dass wir stark sein mussten, um zu überleben", sagte ein anderer Geretteter, Jonathan Rendo, unter Tränen.

Scharfe Kritik kam unterdessen von der philippinischen Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo, die gerade zu einer US-Reise aufgebrochen war. Sie verlangte eine Erklärung, warum das Schiff trotz des nahenden Taifuns auslaufen durfte. (feh/dpa)

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