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Philippinen: Kampf gegen Umweltkatastrophe

Nach einem Tankerunglück kämpfen die Philippinen gegen die bisher schlimmste Ölpest in der Region. Ein wichtiges Meeresschutzgebiet ist bereits verseucht.

Manila - Der am vergangenen Freitag mit zwei Millionen Liter Treibstoff an Bord im Golf von Panay gesunkene Tanker "Solar I" liegt in 900 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund und verliert unablässig Öl. Die philippinischen Behörden hätten nicht die nötige Ausrüstung, um das Schiff aus derartiger Tiefe zu bergen und den Ölteppich zu bekämpfen, der sich bereits auf 36 Kilometern Länge ausbreitet, klagte ein Sprecher der Küstenwache. Die Ölpest bedroht auch die Lebensgrundlage tausender Fischer sowie den Tourismus.

Helfer versuchten, den Ölteppich mit Barrieren einzudämmen, raue See und starker Wellengang behinderten aber immer wieder ihre Arbeit. Das Öl hat die Küste der Insel Guimaras bereits auf 200 Kilometern Länge verschmutzt. Mangrovensümpfe, Algenzuchtanlagen und Korallenriffs sind betroffen, wie Guimaras' Gouverneur Joaquin Carlos Nava berichtete. Fernsehbilder zeigten ölschwarze Strände und Fischer, die in ihren Holzbooten zwischen glänzenden Ölflecken herummanövrierten. Unklar ist noch, wie stark das Meeresschutzgebiet von Taclong südlich von Guimaras verschmutzt wurde. Hier stehen drei Arten von Mangrovensümpfen, neun wichtige Riff-Typen sowie Seegras-Kulturen unter Schutz, die 144 Fischarten als Brut- und Nahrungsplätze dienen.

Philippinen bitten um Unterstützung

Es werde ein Jahr dauern, um die Folgen der Ölpest zu beseitigen, sagte Küstenwachensprecher Joseph Coyme. Der Ölteppich bedrohe auch die Inseln Negros und Panay, wenn er nicht durch Sperren eingedämmt werden könne. Die Philippinen baten Japan und Indonesien um die dringende Entsendung von Spezialistenteams und Ausrüstung, um der Umweltkatastrophe Herr zu werden.

Allein in seiner Provinz seien 10.000 Fischer und ihre Familien von der Ölpest betroffen, schilderte Gouverneur Nava. Auch der Tourismus drohe unter der Umweltkatastrophe zu leiden. Die Behörden auf Guimaras erwägen eine Umsiedlung von Fischern aus den verschmutzten Gebieten. (tso/AFP)

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