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Polen: Kaczynski droht Journalistin mit Karriere-Ende

Der polnische Präsident Lech  Kaczynski hat einer Journalistin wegen unliebsamer Interview-Fragen mit dem Ende ihrer Karriere gedroht. Wie die Zeitung "Gazeta Wyborcza" am Samstag berichtete, sprach die für ihre kritischen Fragen bekannte polnische TV-Journalistin Monika Olejnik vom Privatsender TVN den Präsidenten während des EU-Gipfels in Brüssel auf den früheren Staatschef und ehemaligen Gewerkschaftsführer Lech Walesa an.

Der polnische Präsident Lech  Kaczynski hat einer Journalistin wegen unliebsamer Interview-Fragen mit dem Ende ihrer Karriere gedroht. Wie die Zeitung "Gazeta Wyborcza" am Samstag berichtete, sprach die für ihre kritischen Fragen bekannte polnische TV-Journalistin Monika Olejnik vom Privatsender TVN den Präsidenten während des EU-Gipfels in Brüssel auf den früheren Staatschef und ehemaligen Gewerkschaftsführer Lech Walesa an. Walesa und Kaczynski sind erklärte Gegner.

Kaczynski habe sich darüber empört, dass Walesa in eine Arbeitsgruppe zur Zukunft Europas aufgenommen worden sei, berichtete die Zeitung weiter. Der Präsident habe Walesa zudem beschuldigt, seinen Bruder, den früheren Regierungschef Jaroslaw Kaczynski, beleidigt zu haben. Der Journalistin zufolge sagte der Staatschef nach dem Interview: «Mädchen, Mädchen, Sie sind schon auf meiner schwarzen Liste. Sie werden es bereuen. Ich werde Sie fertigmachen.»

Kaczynskis Büroleiter Piotr Kownacki bestätigte, dass es einen «unangenehmen Wortwechsel» zwischen dem Präsidenten und der Journalistin gegeben habe. «Frau Monika Olejnik hat durchblicken lassen, dass es hinnehmbar sei, den Bruder des Präsidenten zu beleidigen», sagte er. Laut «Gazeta Wyborcza» rief Kaczynski die Journalistin anschließend an und entschuldigte sich bei ihr. Olejnik habe die Entschuldigung angenommen. Ihr Sender TVN habe eine gegen den Präsidenten gerichtete Beschwerde beim polnischen Rundfunkrat zurückgezogen. (ml/AFP)

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