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Die Polizei fahndet noch nach dem Bankräuber, der ohne Beute aus der Sparkassen-Filiale in Solingen flüchtete.

© dapd

Polizei belagert Filiale: Solinger Bankräuber ohne Beute geflüchtet

Die Polizei kam zum Großeinsatz, belagerte die Bankfiliale, glaubte an eine Geiselnahme. Der Räuber war da schon über alle Berge. Zwei Bankangestellte hatte er eingesperrt.

Ein höflicher Bankräuber ist der Polizei in Solingen trotz eines spektakulären Großeinsatzes entkommen. Er flüchtete allerdings ohne Beute. Weil die Polizei eine Geiselnahme befürchtete, hatte ein Sondereinsatzkommando die Bankfiliale belagert. Erst nach dreieinhalb Stunden wurden zwei 22 und 23 Jahre alte Bankangestellte in der Nacht zum Freitag körperlich unversehrt, aber psychisch mitgenommen aus dem Geldinstitut geführt.

Der maskierte und bewaffnete Gangster war wohl noch vor dem Eintreffen der ersten Polizisten geflüchtet. Am Freitagmittag stand fest, dass der überfallenen Sparkasse kein Geld fehlt. „An die Geldscheine kam er nicht ran. Das Münzgeld war ihm offenbar zu schwer“, sagte ein Sprecher der Wuppertaler Staatsanwaltschaft. Als der Bankräuber gegen 18.20 Uhr am Donnerstagabend die Bankfiliale überfiel, hielten sich dort acht Menschen auf.

Der Gangster habe den beiden Frauen mit einer Pistole im Untergeschoss der Bank aufgelauert. Er habe sie in akzentfreiem Deutsch höflich, aber bestimmt in den Tresorraum gedrängt und sie aufgefordert, die Stahlschränke zu öffnen. Als dies misslang, habe er es mit einem mitgebrachten Brecheisen versucht - ebenfalls erfolglos.

Ein dritter Bankangestellter habe dies beobachtet, Alarm ausgelöst und mit den übrigen Mitarbeitern die Bank verlassen.

Der Bankräuber habe die beiden jungen Frauen in einen separaten Raum befohlen und sei verschwunden. Die Angestellten hätten einen Schock erlitten. Sie verhielten sich ruhig, wie ihnen befohlen war, und wurden um 21.45 Uhr von Spezialeinsatzkräften der Polizei aus ihrer Lage erlöst und anschließend von Seelsorgern betreut.

Sie beschrieben den Täter als etwa 1,70 Meter groß, 30 bis 40 Jahre alt und eher schlank. Durch die Sehschlitze der Maske seien blaue Augen zu sehen gewesen. Die Polizei will nun mit Hilfe der Überwachungskameras und der Zeugen klären, wie der Mann die Bank betrat, wie er sie verließ und welchen Fluchtweg er nahm.

Der Überfall ereignete sich in einem ruhigen Wohnviertel. Im strömenden Regen waren viele Polizisten zum Einsatzort gerast. Die Polizei hatte den Ort des Überfalls weiträumig abgeriegelt und durchsuchte nicht nur die Bank, sondern auch die Umgebung. (dpa)

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