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Panorama: Polizei zieht das Netz um Christinas Mörder enger

Sie verfügt über seinen genetischen Fingerabdruck / Einschlägig bekannte Personen werden um freiwillige Speichelprobe gebeten STRÜCKLINGEN.Die Polizei zieht das Netz um den Mörder der elfjährigen Christina aus Strücklingen enger.

Sie verfügt über seinen genetischen Fingerabdruck / Einschlägig bekannte Personen werden um freiwillige Speichelprobe gebeten STRÜCKLINGEN.Die Polizei zieht das Netz um den Mörder der elfjährigen Christina aus Strücklingen enger.Mit einem genetischen Fingerabdruck und einem Täterprofil würden inzwischen mehrere erfolgversprechende Spuren verfolgt, die "zielgerichtete Fahndungsmaßnahmen zulassen", sagte Polizeisprecher Gerrit List am Dienstag im niedersächsischen Cloppenburg.Er zeigte sich zuversichtlich, daß der Täter bald dingfest gemacht werden könne, auch wenn sich ein konkreter persönlicher Tatverdacht noch nicht ergeben habe. Die Polizei verfolge eine Reihe "sehr guter" Hinweise, sagte Polizeisprecher August Boklage.Er wolle zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber nicht von einer heißen Spur sprechen.Das könne man erst, wenn sich vorhandene Hinweise bei den Ermittlungen verfestigt hätten. Bei der Fahndung vergleicht die Polizei inzwischen Genmaterial.Dabei werden auf freiwilliger Basis Speichelproben von Personen gewonnen, die in der Vergangenheit im Zusammenhang mit Sexualstraftaten auffällig wurden.Die Proben werden mit den genetischen Fingerabdrücken verglichen, die der Täter beim Opfer hinterlassen hat.Ob es sich dabei um Blut, Sperma oder Hautpartikel des Täters handelt, teilte die Polizei nicht mit. Eingesetzt wird bei der Suche nach dem Mörder des Mädchens auch ein sogenanntes Täterprofil.Dabei werden Tatmerkmale mit anderen zur Verfügung stehenden Daten, Erfahrungswerten und Beobachtungen von Zeugen verknüpft.Daraus entsteht ein mögliches Charakterbild des Täters.Erwartet wurden am Dienstag nach Auskunft der Sonderkommission die Untersuchungsergebnisse zu einem Messer, das 500 Meter vom Leichenfundort sichergestellt wurde.Das Landeskriminalamt Hannover prüft, ob damit das Opfer verletzt wurde. An der Spurensuche in der weiteren Umgebung des Fundortes zwischen Lorup und Gehlenberg im Emsland beteiligten sich am Dienstag 250 Polizisten und Helfer.Tauchergruppen suchten einen Baggersee, Teiche und Gräben nach weiteren Beweisstücken ab.Im Einsatz waren auch 30 Hundeführer mit ihren Spürhunden, die auch nach möglichen Hinweisen auf den Verbleib von Ulrike Everts suchen.Die 13jährige war im Juni 1996 rund 25 Kilometer von Christinas Heimatort entfernt spurlos verschwunden. Ungeklärt ist auch noch ein weiteres Sexualverbrechen in dieser Gegend.Die Polizei bestätigte, daß im Januar 1996 ein Mädchen in Neuscharrel entführt und sexuell mißbraucht wurde.Der bis heute unbekannte Täter habe das Kind später in Gehlenberg wieder freigelassen. Die für Hinweise auf den Täter ausgesetzte Belohnung hatte sich bis Dienstag auf 240 000 Mark erhöht."Wir werden zugeschüttet mit Informationen.Das hat meiner Meinung aber nichts mit dem Geld zu tun", sagte der Polizeisprecher.Er habe noch nicht erlebt, daß sich eine Belohnung "in solcher Eigendynamik" entwickelt habe.Es sei aber nicht auszuschließen, daß der außerordentlich hohe Betrag in Einzelfällen dazu führe, daß Hinweise auch über nahe Freunde und Bekannte gegeben würden, die sonst vielleicht unterblieben wären. Zu den Spendern, die eine Belohnung für die Aufklärung des Mordes beisteuern, gehört seit Dienstag auch der Berufsboxer Henry Maske.Wie die Bezirksregierung Weser-Ems in Oldenburg mitteilte, stiftete der Weltmeister im Halbschwergewicht 20 000 Mark.Am Vortag hatte eine Spende der "Bild-Zeitung in Höhe von 100 000 Mark für die Ausschüttung einer Belohnung für Aufsehen gesorgt.So wurde befürchtet, daß es zu einem Wettlauf der Medien aus Gewinninteressen heraus kommen könnte.

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