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Ein Demonstrant in San Cristóbal, Venezuela, am Mittwoch bei Straßenschlachten mit der Polizei.

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Polizist soll sich für Einsatz verantworten: Venezuela: Schüler bei Demonstration erschossen

Bei Protesten gegen die Wirtschaftskrise in Venezuela ist am Dienstag ein Jugendlicher getötet worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde der 14-Jährige bei Auseinandersetzungen mit der Polizei in der westlichen Stadt San Cristóbal am Kopf getroffen.

Bei einer Demonstration in Venezuela ist am Dienstag (Ortszeit) ein 14-Jähriger getötet worden. Lokalen Medienberichten zufolge wurde der Schüler während eines Protestmarsches gegen die Regierung in der Stadt San Cristóbal von einer Kugel am Kopf getroffen wurde. Der genaue Hergang des Vorfalls war zunächst unklar. In mehreren Städten kam es am Abend zu Protesten gegen den Tod des 14-Jährigen. Jugendliche errichteten brennende Barrikaden und lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei.

Das Innenministerium bestätigte lediglich den Tod des Jungen. Der Sicherheitschef des Bundesstaates Táchira, Ramón Cabezas, erklärte, ein Polizist habe von seiner Schusswaffe Gebrauch gemacht, um die Menge vor dem Gouverneurspalast zu zerstreuen. Es sei aber unklar, ob eine Kugel den Jungen getroffen habe. Die Staatsanwaltschaft ordnete die Festnahme des Polizisten an und leitete eine Untersuchung ein, wie die Zeitung „El Nacional“ in ihrer Onlineausgabe berichtete.

Die Demonstration in San Cristóbal richtete sich gegen die sozialistische Regierung von Präsident Nicolás Maduro und die Versorgungsengpässe im Land. Zudem warfen die Demonstranten den Behörden vor, mit Gewalt und willkürlichen Festnahmen gegen die Opposition vorzugehen.

Straßenschlachten in San Cristóbal, Venezuela am Mittwoch. Demonstranten errichten brennende Barrikaden.
Straßenschlachten in San Cristóbal, Venezuela am Mittwoch. Demonstranten errichten brennende Barrikaden.

© dpa

Vergangene Woche war der oppositionelle Bürgermeister der Hauptstadt Caracas, Antonio Ledezma, von Geheimdienstbeamten festgenommen worden. Die Regierung wirft ihm vor, gemeinsam mit anderen Oppositionellen an Plänen für einen gewaltsamen Umsturz beteiligt zu sein.

Die im Westen Venezuelas nahe der Grenze zu Kolumbien gelegene Stadt San Cristóbal war vor einem Jahr Ausgangspunkt einer monatelangen Protestwelle gegen Präsident Maduro. Im ganzen Land kam es zu teils sehr gewalttätigen Demonstrationen. Über 40 Menschen kamen bei den Protesten und Straßenblockaden ums Leben, darunter zahlreiche Polizisten. (AFP, dpa)

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