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Panorama: Polygamie: Prozess in Utah

Tom Green hat fünf Frauen und mindestens 29 Kinder. Wegen Polygamie muss der Amerikaner sich nun vor Gericht verantworten.

Tom Green hat fünf Frauen und mindestens 29 Kinder. Wegen Polygamie muss der Amerikaner sich nun vor Gericht verantworten. Wenn der 52 Jahre alte Green, der seinen Lebensstil mit seiner Glaubensüberzeugung begründet, verurteilt wird, drohen ihm bis zu 25 Jahre Haft und rund 25 000 Dollar Strafe. Es ist der erste Polygamie-Prozess im US-Staat Utah seit fast 50 Jahren.

Nach der Auswahl der Geschworenen am Montag eröffnete der Prozess am Dienstag mit der Verlesung der Anklage. Green werden neben dem Verstoß der Mehrehe auch ausstehende Unterhaltszahlungen vorgeworfen. Green hingegen sieht seinen Lebenswandel durch den Glauben der Mormonen, wie er vor mehr als 100 Jahren gepredigt wurde, gedeckt: Damals war die Vielweiberei in der "Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage" akzeptiert; später wandten sich die Mormonen aber offiziell von der Polygamie ab. Aufgrund der Religionsfreiheit müsse ihm erlaubt sein, mehrere Frauen zu haben, argumentiert Green.

Green wird in einem anderen Verfahren auch Kindesmisshandlung vorgeworfen, weil eine seiner Frauen erst 13 war, als er sie heiratete.

Polygamie wurde in Utah 1896 verboten. Obwohl es noch eine ganze Reihe polygamer Ehen in dem Staat gibt, fand das letzte derartige Gerichtsverfahren 1953 statt. Im Westen der USA gibt es Schätzungen zufolge noch rund 30 000 Fälle von Polygamie. Die meisten Großfamilien leben wie Green zurückgezogen in weitgehend unbewohnten Gebieten.

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