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Proteste in New York: 200 Festnahmen nach Polizisten-Freispruch

Am Vorabend seiner Hochzeit wurde ein unbewaffneter junger Mann Ende 2006 in New York von Polizeikugeln durchsiebt. Seit dem Freispruch für die mordverdächtigen Polizisten gibt es zahlreiche Proteste - und auch Meldungen aus Pennsylvania drohen den Ruf der US-Polizei weiter zu beschädigen.

Bei Protesten gegen rassistische Tendenzen bei der Polizei und in den Justizbehörden sind in New York rund 200 Demonstranten vorübergehend festgenommen worden. Eine Polizeisprecherin sagte am Mittwoch (Ortszeit), unter den Festgenommenen sei auch der bekannte Bürgerrechtler Al Sharpton. Nach einigen Stunden seien aber alle Festgenommenen wieder freigelassen worden. Die Proteste vor dem Polizei-Hauptquartier im Süden von Manhattan und an mehreren. Die Proteste vor dem Polizei-Hauptquartier im Süden von Manhattan und an mehreren anderen Orten der Stadt, darunter nahe des Central Parks und auf der Brooklyn Bridge, richteten sich gegen den Freispruch von drei Polizisten, die einen unbewaffneten Schwarzen getötet hatten. Die Demonstranten riefen: "Keine Gerechtigkeit, kein Frieden" und "Das ganze verdammte System ist schuldig". Einige hielten Transparente und Schilder hoch.

Zwei der Polizisten mussten sich wegen Mordes an dem 23-jährigen Sean Bell Ende November 2006 verantworten, ein Kollege wegen geringerer Vorwürfe. Bell war nach einer Feier am Vorabend seiner Hochzeit beim Verlassen einer Bar von den beschuldigten Polizisten mit mehr als 50 Kugeln niedergeschossen worden und noch am Tatort  gestorben. Zwei Begleiter wurden verletzt. Eine Untersuchung ergab, dass keines der Opfer bewaffnet gewesen war. Im vergangenen Monat sprach ein Gericht im Stadtteil Queens die drei Beamten frei. Sie hatten ausgesagt, erst geschossen zu haben, als Bell mit seinem Auto auf sie zugerast sei. Auch behaupteten sie, Bell und seine Begleiter seien bewaffnet gewesen. Bells Cousin kündigte an, der Protest werde solange fortgesetzt, bis Gerechtigkeit herrsche.

Misshandlungsvorwürfe in Pennsylvania

In der Stadt Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania wurden 15 Polizisten für die Zeit der Auswertung von Videoaufnahmen suspendiert, die mutmaßliche Misshandlungen von drei Verdächtigen zeigen. Das berichtete der Fernsehsender MSNBC. Demnach kam es nach einer Schießerei am Montagabend zu dem Vorfall. Drei Polizeiwagen hätten ein Fahrzeug verfolgt. Die Beamten hätten drei Männer zum Aussteigen veranlasst, sie zu Boden gestoßen und mit Schlagstöcken geschlagen sowie auf sie eingetreten. Mehrere Polizisten hätten die Männer am Boden festgehalten. Die Szene sei aus einem Hubschrauber gefilmt worden. Eine Untersuchung solle die Hintergründe des Vorfalls ermitteln, berichtet MSNBC. (jam/AFP)

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