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Prozess: Ärztin steht wegen Hygienemängeln vor Gericht

Sie soll Spritzen mehrfach verwendet haben und unnötige Behandlungen durchgeführt haben: Eine Ärztin aus Bad Saulgau muss sich jetzt vor Gericht verantworten. Zuvor wurden 1800 Patienten aufgefordert, sich vorsorglich auf HIV und Hepatitis testen zu lassen.

Vor dem Landgericht Ravensburg hat am Mittwoch der Prozess gegen eine Ärztin aus dem baden-württembergischen Bad Saulgau wegen Körperverletzung und Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft der 56-Jährigen vor, in ihrer Praxis in 1600 Fällen medizinische Produkte, wie etwa Spritzen, mehrfach verwendet zu haben, sowie in 682 Fällen ohne medizinische Notwendigkeit und Erlaubnis Eigenblutbehandlungen durchgeführt zu haben. In einem Fall wird der Ärztin gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, da eine Person aufgrund der verunreinigten Spritzen erkrankte.

Der Rechtsanwalt der Angeklagten machte vor Verhandlungsbeginn klar, dass seine Mandantin ausführlich zu den Anklagevorwürfen Stellung nehmen werde. Dabei würden sicher auch "deutliche Unterschiede" zu den Vorwürfen zu Tage kommen.

Im Zusammenhang mit der Anklage gegen die Frau, die als HNO-Ärztin tätig ist und auf anthroposophische und homöopathische Medizin spezialisiert ist, hatte die Kreisverwaltung Sigmaringen jüngst 1800 Patienten aufgefordert, sich vorsorglich auf HIV und Hepatitis untersuchen zu lassen.

Die Vorwürfe waren über eine Arzthelferin ans Tageslicht gekommen, die in der Praxis der Medizinerin tätig war. Für den Prozess sind bis 9. Dezember insgesamt fünf Verhandlungstage vorgesehen. (svo/ddp)

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