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Prozess: Eltern misshandelten monatelang ihr Baby

Schläge, mehrfache Knochenbrüche und Nahrungsentzug - damit quälte ein Elternpaar aus Hirschberg über Monate sein Baby. Erst beim Besuch eines Kinderarztes fielen die Misshandlungen auf. Jetzt steht das Pärchen vor Gericht.

Ein Elternpaar aus Hirschberg bei Heidelberg soll seinen Säugling über Monate hinweg massiv gequält und beinahe getötet haben. Obwohl ihr Sohn immer wieder blaue Flecken hatte und keine Nahrung zu sich nahm, habe sie nichts von den Verletzungen bemerkt, ließ die angeklagte Mutter zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Mannheim erklären. Sie habe nicht glauben können, dass ihr mitangeklagter Lebensgefährte ihrem "Wunschkind" etwas antue. Der Vater äußerte sich zunächst nicht.

Das frühere Paar soll den im September 2006 geborenen Jungen fast ein halbes Jahr lang schwer misshandelt und lebensgefährlich verletzt haben. Dem 31 Jahre alten Vater wird vorgeworfen, das Kind wiederholt heftig geschlagen und seine Knochen mehrfach gebrochen zu haben. Die vier Jahre ältere Mutter soll der Staatsanwaltschaft zufolge nichts dagegen unternommen haben.

Die schweren Misshandlungen waren entdeckt worden, als die Frau mit ihrem stark erkälteten Sohn zu einer Kinderärztin ging. Das Kind hatte mehrere Knochenbrüche und litt an Mangelernährung. Der Vater soll dem Baby nach Darstellung der Anklage eine heiße ätzende Flüssigkeit eingeflößt haben - daher habe es später nichts mehr essen können. Inzwischen lebt der kleine Junge in einer Pflegefamilie. (mit dpa)

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