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© dpa

Prozess: Eltern von verhungertem Säugling schweigen

Der kleine Florian starb qualvoll in einer Frankfurter Wohnung: Aus Faulheit ließen die Eltern ihr Kind verhungern, sagt die Staatsanwaltschaft. Am ersten Prozesstag ließen die Angeklagten nur eine Erklärung verlesen.

Die Eltern des in einer Frankfurter Wohnung verhungerten Säuglings haben sich am ersten Prozesstag nicht zu den Vorwürfen geäußert. Der Verteidiger der 20-jährigen Mutter kündigte am Donnerstag vor dem Landgericht Frankfurt (Oder) an, am nächsten Verhandlungstag eine Erklärung seiner Mandantin zu verlesen. Sie sei "emotional sehr betroffen" und derzeit nicht in der Lage zu einer Aussage. Der 21 Jahre alte Vater will nach Angaben seiner Anwälte vorläufig keine Angaben machen.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Eltern Mord vor. Sie sollen dem am 24. August 2007 geborenen Jungen immer weniger zu essen gegeben haben, so dass er verhungert und verdurstet ist. Der Notarzt konnte am 13. Februar nur noch den Tod des knapp sechs Monate alten Babys feststellen. Spätestens seit September 2007 hätten die Eltern die Mahlzeiten des Kindes immer weiter herausgezögert, sagte der Anklagevertreter. Aus Faulheit hätten sie den Säugling seinen Schmerzen und Qualen überlassen. Damit hätten sie den Tod des Kindes billigend in Kauf genommen.

Die Staatsanwaltschaft sieht die Mordmerkmale der Grausamkeit, der niederen Beweggründe sowie der Verdeckung einer Straftat erfüllt. Die Eltern hätten sich auch der Verletzung der Fürsorgepflicht und der Misshandlung des Kindes schuldig gemacht. Beide sitzen seit Februar in Untersuchungshaft.  In dem Prozess sind zunächst sieben Verhandlungstage bis zum 17. Juli angesetzt. Das Verfahren wird am Dienstag fortgesetzt. (ho/ddp)

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