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Gina-Lisa Lohfink behauptet, vergewaltigt worden zu sein.

© Jörg Carstensen/dpa

Update

Prozess gegen Gina-Lisa Lohfink: "Wir hatten zu Dritt Spaß"

Neue Anzeige, neuer Zeuge: Am Montag sagte Gina-Lisa Lohfinks Ex-Manager vor Gericht aus. Möglicherweise gibt es noch heute ein Urteil.

In der Auseinandersetzung um ihre angebliche Vergewaltigung ist Strafanzeige gegen das Model Gina-Lisa Lohfink wegen Verleumdung und Beleidigung gestellt worden. Die Anzeige eines 28-jährigen Fußballers und eines 33 Jahre alten Ex-Managers sei bei der Berliner Staatsanwaltschaft eingereicht worden, sagte der Anwalt der Männer, Christian Gerlach.

Beide Männer hatten im Juni 2012 Sex mit Lohfink, ein Video davon tauchte im Netz auf. Das Model wirft den Männern Vergewaltigung vor. Da sich dieser Vorwurf bei Ermittlungen nicht bestätigte, bekam die frühere „Germany's next Topmodel“-Kandidatin einen Strafbefehl und soll 24.000 Euro zahlen. Weil sie das nicht akzeptiert, steht die 29-Jährige derzeit wegen falscher Verdächtigung vor Gericht.

An diesem Montag wurde die Verhandlung fortgesetzt. Trotz des Strafbefehls wiederhole Lohfink öffentlich ihre Vorwürfe, sagte der Anwalt am Samstag. Nach der Aussage des Fußballers vor Gericht habe Lohfink vor Kameras gesagt, dass dieser „rotzfrech“ lüge. Der 28-Jährige hatte dagegen von einvernehmlichem Sex berichtet. Der Anwalt kündigte weitere Strafanzeigen an, sollte Lohfink sich weiter „verleumderisch“ äußern. „Es wird jetzt konsequent angezeigt.“

Der frühere Manager Sebastian Castillo Pinto hat vor Gericht den Vorwurf zurückgewiesen, Gina-Lisa Lohfink vergewaltigt zu haben. „Es war einvernehmlicher Sex“, sagte der 33-jährige am Montag vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten. „Wir hatten zu dritt Spaß.“ Auch Drogen oder K.o.-Tropfen seien in der Nacht im Juni 2012 nicht im Spiel gewesen.

Ex-Manager sieht sich als Geschädigten

Pinto erklärte als Zeuge, der eigentlich Geschädigte sei er, weil er seine Arbeit verloren habe und auch keine mehr bekomme. Der 33-Jährige war bis vor kurzem für die Justiz nicht auffindbar. Vor Gericht erklärte er nun, er sei psychisch nicht dazu in der Lage gewesen, sich früher zu melden.

Lohfink sei an dem Abend mit dem Fußballer an seiner Wohnungstür erschienen, sagte Pinto. Lohfink habe dann in der Wohnung angefangen zu strippen. Sie hätten über Stunden abwechselnd Sex mit Lohfink gehabt und dabei auch gefilmt. Lohfink habe noch Champagner bestellt. Sie sei fröhlich, gut gelaunt, lebenslustig und Herr ihrer Sinne gewesen. „Eine Frau vergewaltigen, ich würde das niemals tun“, sagte der frühere Manager in einem Berliner Club.

Der Zeuge Sebastian Castillo Pinto kommt zur Verhandlung gegen Gina-Lisa Lohfink ins Amtsgericht Tiergarten in Berlin.
Der Zeuge Sebastian Castillo Pinto kommt zur Verhandlung gegen Gina-Lisa Lohfink ins Amtsgericht Tiergarten in Berlin.

© Jörg Carstensen/dpa

Der 33-Jährige war bis vor kurzem für die Justiz nicht auffindbar. Einen Strafbefehl wegen der Verbreitung eines Sex-Videos konnte bislang nicht zugestellt werden. Er werde ihn nicht akzeptieren, kündigte Pinto an. Damit könnte es zu einem neuen Prozess mit denselben Beteiligten kommen.

Beide Männer hatten Strafbefehle wegen Verbreitung des Videos erhalten

Er habe nach der Nacht nichts weitergeschickt, erst zehn Tage später - „als alle Welt es schon wusste“, so Pinto. Der Film war eine Zeit lang im Internet zu sehen. Mehrmals rief ihn die Richterin wegen seiner Äußerungen zu den Verteidigern zur Mäßigung auf. Auch sei er psychisch nicht in der Lage gewesen, sich früher zu melden, sagte er auf die Frage, warum er erst jetzt aufgetaucht sei. „Mein Mandant wird den Strafbefehl nicht akzeptieren“, kündigte der Anwalt an.

Dann dürfte es zu einem neuen Prozess kommen – mit dem 33-Jährigen als Angeklagten und den anderen Personen, die sich bereits jetzt vor dem Amtsgericht Tiergarten im Prozess begegnen. Lohfink hatte zu Prozessbeginn im Juni erklärt, nach ihrer Erinnerung habe sie versucht, „aus der Wohnung zu fliehen“. Sie habe sich später gefühlt, als wären ihr K.O.-Tropfen verabreicht worden. Der 28-Jährige hatte den Strafbefehl eigenen Angaben zufolge akzeptiert, weil er nicht noch mehr Aufsehen habe erregen wollen.

Das "Nein" soll sich auf das Filmen bezogen haben, nicht auf den Sex

„Es waren keine Drogen im Spiel, und es hat auch keine Vergewaltigung stattgefunden. Ich habe nicht eine Sekunde gedacht, dass sich das „Hör auf“ auf den Sex beziehen könnte“, zitierte die „Bild“-Zeitung aus dem Sat.1-Interview des 33-Jährigen Pinto. Das „Nein“ Lohfinks, das Berichten zufolge mehrfach in dem Video zu hören ist, soll sich nach Darstellung der Männer auf das Filmen bezogen haben, nicht auf den Sex an sich. (dpa)

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