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Prozess in München: Lebenslange Haft für ''Ehrenmord''

Er übergoss seine Ex-Frau mit Benzin und zündete sie an - vor den Augen des Sohnes. Heute wurde in München das Urteil gegen einen Iraker wegen eines so genannten "Ehrenmordes" gesprochen.

Der 36-jährige Iraker wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Münchner Schwurgericht stellte zudem eine besondere Schwere der Schuld fest, was auch bei guter Führung eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren erschwert. Der Angeklagte hatte gestanden, nach der Scheidung im Oktober 2006 seine Frau getötet zu haben. Laut Anklage hatte er der 24-Jährigen zwölf Messerstiche zugefügt, sie dann mit Benzin übergossen und angezündet. Der fünfjährige Sohn hatte alles beobachtet.

Das Gericht folgte mit dem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Auch die Verteidigung hatte lebenslange Haft beantragt. Der Mann hatte keinerlei Reue gezeigt, sondern die Tat mit den Worten verteidigt, dass seine Frau ihn mit der Scheidung "verraten" habe.

Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) begrüßte das Urteil. "Wer deutlich macht, dass er einer Frau, die ihre eigenen Wege gehen möchte, das Recht auf Leben abspricht, wer die psychischen Verletzungen, die ein gemeinsames Kind erlitten hat, ignoriert, wer schließlich erklärt, er sei froh, die Tat begangen zu haben, wer also unsere fundamentalen Werte missachtet, den kann unsere Rechtsgemeinschaft nicht dulden", betonte Merk in einer Pressemitteilung. (mit dpa)

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