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Mitja

© dpa

Prozess: Mitjas Mörder kommt nie wieder frei

Der Mörder des neunjährigen Mitja muss für den Rest seines Lebens hinter Gitter. Das Landgericht Leipzig verurteilte den 43-jährigen Uwe K. zu einer lebenslangen Haftstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung.

Der Mörder des neunjährigen Mitja kommt nie wieder auf freien Fuß. Das Gericht stellte bei Uwe K. eine besondere Schwere der Schuld fest.

Er habe die Offenheit des Jungen bewusst missbraucht und ausgenutzt, sagte der Vorsitzende Richter Hans Jagenlauf zur Begründung. Der Entschluss zur Tat sei bereits gefasst worden, als der bereits mehrfach vorbestrafte Sexualtäter den Jungen an der Straßenbahnhaltestelle angesprochen habe.

Noch keine Entscheidung über Revision

Die Vertreterin der Nebenklage, Ina Alexandra Tust, sagte, die Eltern des getöteten Jungen empfänden das Urteil als Genugtuung. "Es ist die Höchststrafe. Mehr geht nicht", sagte Tust. Verteidiger Malte Heise erklärte hingegen, er werde mit seinem Mandanten über eine mögliche Revision beraten. Das Urteil bedeute nicht, dass er nie wieder in Freiheit komme. Es bestünden auch nach mehreren Jahren Gefängnis noch Möglichkeiten zur Haftprüfung. Die Verteidigung hatte gefordert, auf die Verhängung der Sicherungsverwahrung im Urteil zu verzichten und darüber erst während der Haftzeit zu entscheiden.

K. hatte zu Prozessbeginn gestanden, den Jungen am 22. Februar entführt, sexuell missbraucht und anschließend erwürgt zu haben. Der Fall hatte deutschlandweit für Aufsehen gesorgt, auch weil Uwe K. bereits wegen Sexualdelikten in fünf Fällen vorbestraft war und dennoch zwischen 2001 und 2002 als ABM-Kraft in einem Schul-Streichelzoo gearbeitet hatte. Mitja war am 22. Februar von seinen Eltern als vermisst gemeldet worden. Er sollte an dem Tag allein mit der Straßenbahn vom Schulhort nach Hause fahren. Zwei Tage später fand die Polizei die Leiche des Jungen in der Gartenlaube des Angeklagten. (mit AFP, ddp)

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