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Prozess: Niederländer für vorsätzliche HIV-Infektionen verurteilt

In den Niederlanden sind drei Männer zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden, weil sie auf Sexparties andere Homosexuelle vorsätzlich mit dem HIV-Virus infizieren wollten.

Die beiden Haupttäter wurden in Groningen zu neun beziehungsweise fünf Jahren Gefängnis verurteilt, wie Gerichtssprecherin Loes Kiezedrink am Mittwoch mitteilte. Ein dritter Angeklagter muss für anderthalb Jahre in Haft. Der Staatsanwaltschaft zufolge waren die Opfer über Internet-Kontaktseiten für Homosexuelle zu Sexparties eingeladen worden. Bei den Parties wurden sie von den Tätern durch einen Cocktail aus Alkohol und Drogen betäubt, um ihnen HIV-infiziertes Blut zu spritzen oder sie zu vergewaltigen.

"Sie hatten vor, andere Leute mit HIV anzustecken", sagte Kiezedrink. Die drei Männer seien jedoch nur für den Versuch verurteilt worden, da nicht bewiesen werden könne, dass die Opfer durch die Verurteilten angesteckt worden seien. 14 mutmaßliche Opfer, von denen zwölf heute HIV-positiv sind oder Aids haben, hatten geklagt. Die beiden Haupttäter sollen die Opfer infiziert haben, der dritte war dem Urteil zufolge für die Kontaktaufnahme verantwortlich.

Das Trio war im Mai 2007 aufgeflogen, bereits im Sommer 2006 hatten die Gesundheitsbehörden in Groningen einen starken Anstieg der HIV-Infektionen im Schwulen-Milieu festgestellt. Der niederländischen Nachrichtenagentur ANP zufolge plante die Staatsanwaltschaft, die Haftstrafen zwischen acht und 15 Jahren gefordert hatte, das Urteil anzufechten. (sba/AFP)

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