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Prozess: Sex und Drogen im Dom

Weil er mit Drogen gehandelt und Rauschgift im Dom versteckt haben soll, muss sich der ehemalige Halberstädter Domküster vor dem Landgericht Magdeburg verantworten. Zudem soll der Mann abhängige Frauen zum Sex genötigt haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten 203 Straftaten vor, die er im Zeitraum zwischen Mai 2006 und Juni 2007 begangen haben soll. Dabei soll er in Halberstadt und Magdeburg mit großen Mengen Drogen wie Heroin, Kokain, Marihuana und Ecstasy gehandelt haben. Frauen habe er das Rauschgift nur unter der Bedingung gegeben, dass sie mit ihm Sex haben oder nackt vor ihm tanzen. Der Mann, der 18 Jahre im Dienst der Kirche stand, habe damit die Drogenabhängigkeit und Notlage der Frauen ausgenutzt.

Das Gericht deutete an, dass eine Absprache zwischen den Prozessbeteiligten möglich sei, um das Verfahren zu verkürzen. Ob der bisher schweigende 47-jährige Angeklagte dann ein Geständnis ablegen würde, blieb offen. Nach Auskunft des Gerichts wurden "Grundlagen für einen Deal" geschaffen.

Hausverbot für Küster

Als Versteck für die Drogen soll der Mann den Tresor im Dom und eine zu der Kirche gehörende alte Schmiede genutzt haben. Die Polizei fand das Rauschgift bei Razzien im Juni. Der Küster war den Fahndern ins Netz gegangen, als er in Magdeburg von einem niederländischen Lastwagenfahrer drei Kilogramm Marihuana kaufte. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Das Halberstädter Kirchspiel kündigte ihm fristlos und sprach außerdem ein Hausverbot für den Dom gegen ihn aus. Der Prozess wird am kommenden Montag fortgesetzt. (mit dpa)

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