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Prozess: Über zwölf Jahre Haft für Einbruch bei Bohlen

Am Donnerstagmorgen ist ein Mann für den Einbruch in die Villa des Musikproduzenten Dieter Bohlen sowie andere Taten zu mehr als zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Bei den Einbrüchen erbeuteten der 47-Jährige und weitere Täter gut 370.000 Euro.

Wegen mehrerer schwerer Straftaten und einem Einbruch in die Villa von Musikproduzent Dieter Bohlen hat das Landgericht Lübeck einen 47-Jährigen zu zwölf Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Außerdem ordnete es am Donnerstag eine anschließende Sicherungsverwahrung an. Damit blieb das Gericht knapp unter der Forderung der Staatsanwaltschaft. Diese hatte 13 Jahre und sechs Monate Haft beantragt. Die Verteidigung plädierte auf neun Jahre und sechs Monate.

Den Einbruch in die Bohlen-Villa hatte der Mann nicht gestanden. Das Landgericht ging aber davon aus, dass dem Mann die Tat nachgewiesen werden konnte. Unter anderem wurde beim Angeklagten ein Datenträger mit dem Manuskript von Bohlens Buch "Hinter den Kulissen" gefunden, der bei dem Einbruch in Bohlens Villa gestohlen worden war. Dieser sowie weitere Funde beim Angeklagten hätten belegt, dass er im Dezember 2003 mit Komplizen in die Villa eingedrungen sei. Dabei wurden unter anderem Gemälde, elektronische Geräte, Bühnenkleidung und Uhren im Gesamtwert von 150.000 Euro erbeutet.

Hohe Haftstrafe wegen Hang zur Kriminalität

Außerdem sah es das Landgericht als erwiesen an, dass der Angeklagte acht weitere Taten begangen hatte, darunter drei schwere Raubüberfälle, teils mit erheblicher Gewaltanwendung. Insgesamt erbeuteten er und seine Mittäter Schmuck und Bargeld im Gesamtwert von 370.000 Euro. Entlastend seien die Geständnisse des Angeklagten in sechs Fällen. Die Sicherungsverwahrung begründete das Gericht mit der negativen Prognose des Gutachters, der dem Angeklagten einen Hang zum kriminellen Lebensstil und eine zunehmende Identifizierung mit Gewalt bescheinigte. (jm/ddp)

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