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Prozess um Doppelmord: Frührentner bedauert Schüsse nach WM-Streit

Es war ein Streit darum, wer die meisten Fußball-Weltmeisterschaftstitel hat und er endete tödlich. Im Prozess um einen Doppelmord im WM-Sommer 2010 in Hannover hat der angeklagte 42-Jährige die Schüsse auf zwei Italiener in Hannover bedauert.

„Mir ist klar, dass ich den Familien kaum vorstellbares Leid angetan habe“, ließ der Frührentner am Donnerstag vor dem Landgericht Hannover durch seinen Anwalt verlesen. An die Tat habe er kaum Erinnerung. Es sei nur ein „Geräusch von drei Schüssen haften geblieben“. Laut Anklage hat der Frührentner zwei Italiener in einer Kneipe im Amüsierviertel Hannovers erschossen.

Der 42-Jährige sei verärgert gewesen, dass er im Streit um die Anzahl der WM-Titel von Italien und Deutschland Unrecht gehabt hatte, sagte der Staatsanwalt. „Dann hat er sich zum Herr über Leben und Tod aufgeschwungen, um kurzzeitig Macht auszuüben.“    

Die Opfer, ein 47 Jahre alter Koch und ein 49 Jahre alter Pizzabäcker, hätten nicht mit dem Angriff auf ihr Leben gerechnet, sagte der Staatsanwalt. Nachdem der Angeklagte die Kneipe verlassen hatte, hätten sie davon ausgehen können, dass der Streit beigelegt sei. Der Frührentner ließ sich laut Anklage jedoch mit einem Taxi nach Hause fahren. Dort steckte er eine Pistole in eine Plastiktüte, holte Geld von einem Automaten ab und kehrte zur Gaststätte zurück. Dann schoss er seinen Opfern unvermittelt in den Kopf.

Anschließend war der Frührentner zu seinem Stiefvater nach Mallorca geflüchtet. Dort stellte er sich aber kurze Zeit später der Polizei. (dpa)

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