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Prozess wegen Brandstiftung: Verurteilter versucht Selbstmord im Gerichtssaal

Das Gerichtsurteil lässt einen Verurteilten verzweifeln und er schießt sich mit einem Schießkugelschreiber in den Kopf. Der Mann war kurz zuvor wegen Brandstiftung vor dem Landgericht Memmingen schuldig gesprochen worden.

Nach seiner Verurteilung wegen schwerer Brandstiftung vor dem Landgericht Memmingen (Bayern) hat ein 50 Jahre alter Mann am Montag einen Selbstmordversuch unternommen. Nach Angaben der Polizei in Kempten schoss sich der Mann nach der Urteilsverkündung mit einem Schießkugelschreiber - einer Waffe, die wie ein Kugelschreiber aussieht - in den Kopf und verletzte sich lebensgefährlich. Er wurde noch im Gerichtsgebäude wiederbelebt und in eine Klinik gebracht. Wegen einer 2005 begangenen Brandstiftung war der 50-Jährige zu sechs Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden.

Keine Eigengefährdung vorausgesehen

Am Ende der Gerichtsverhandlung, als alle Prozessbeteiligten bereits aufbrechen wollten, hatte der Verurteilte nach Polizeiangaben zu der Waffe gegriffen, um seinem Leben ein Ende zu setzen. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich zwölf Personen im Gerichtssaal, Zuschauer seien nicht darunter gewesen. Da von dem Angeklagten keine Eigen- oder Fremdgefährdung ausgegangen sei, befand er sich während des gesamten Prozesses auf freiem Fuß und war vor Verhandlungsbeginn nicht durchsucht worden. Ein Schießkugelschreiber ist nach Mitteilung eines Polizeisprechers eine verbotene Waffe. Das einzige darin enthaltene Geschoss reiche aus, um einen Menschen zu töten. (ut/dpa)

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