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Prozessbeginn: Erpresser der LLB vor Gericht

Der Prozess im Erpressungsfall der Liechtensteiner Landesbank (LBB) beginnt am 11. April vor dem Landgericht in Rostock. Der Vorwurf gegen die vier Angeklagten lautet: Gewerbs- und bandenmäßige Erpressung.

Vier mutmaßliche Erpresser der Liechtensteiner Landesbank LLB müssen sich vom 11. April an vor dem Rostocker Landgericht verantworten. Sie sollen sich 2005 mindestens 2325 Kontobelege von Kunden der LLB verschafft und von der Bank neun Millionen Euro erpresst haben, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit.

Die Daten sollen zuvor von einem Mitarbeiter der Bank gestohlen worden sein. Der Fall steht nicht im Zusammenhang mit dem Ankauf gestohlener Daten der Liechtensteiner LGT-Bank durch den Bundesnachrichtendienst. Dieser war mit der Durchsuchung bei Ex-Post-Chef Klaus Zumwinkel bekannt geworden.

Mildes Strafmaß in Aussicht

Mehr als 700 Datensätze der LLB könnten noch im Besitz der Angeklagten sein. Von der Herausgabe erhoffen sie sich Strafmilderung, über entsprechende Gespräche mit der Staatsanwaltschaft wurde Stillschweigen vereinbart. Mit diesen restlichen Daten wollten sie von der Bank weitere vier Millionen Euro erpressen. Der Haupttäter konnte zuvor noch festgenommen werden. Er wurde 2007 verhaftet, als er sich nach Thailand absetzen wollte.

Die Staatsanwaltschaft hatte bereits vor den Gesprächen mit der Verteidigung ein milderes Strafmaß in Aussicht gestellt, sollten die Daten übergeben werden. Wegen der Schwere der Straftaten hätten die Männer dennoch mit mehrjährigen Haftstrafen und voraussichtlich mit Sicherungsverwahrung zu rechnen. Sollten sie die Daten dagegen weiter zurückhalten, werde das als andauernde Erpressung gewertet. Die Verteidiger hatten die Daten auch dem Bundesfinanzministerium angeboten, dieses hatte aber an die Ermittlungsbehörden verwiesen. Bei dem Fall soll es um eine Gesamtsumme der Guthaben von mehr als vier Milliarden Euro gehen. (sgo/dpa)

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