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Prozesse: Türkische Brüder wegen Rachemord verurteilt

Schuldspruch nach mehr als 23 Jahren: In München sind am Donnerstag drei Brüder zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Sie hatten im Dezember 1986 ihren Schwager erdrosselt, da sie ihn für den Selbstmord ihrer Schwester verantwortlich machten.

Über 23 Jahre nach der Tat sind am Donnerstag drei türkische Brüder wegen eines Rachemordes verurteilt wurden. Das Landgericht München verhängte für alle drei Männer lebenslange Haftstrafen. Laut Anklage haben die gebürtigen Türken im Alter zwischen 51 und 61 Jahren im Dezember 1986 ihren Schwager gemeinsam erdrosselt. Wie die Ermittlungen ergaben, machten die Männer ihr Opfer für den Suizid ihrer Schwester im Sommer 1986 verantwortlich, da der Mann angeblich ein Verhältnis mit einer anderen Frau hatte. Zudem duldeten sie nicht, dass er diese Beziehung nach dem Tod seiner Frau fortführte.

Laut Staatsanwaltschaft wollten die drei Männer mit dem Mord die Familienehre wiederherstellen und lockten ihr Opfer daher unter einem Vorwand in die Münchner Wohnung eines Angeklagten. Sie sollen ihren Schwager um eine Reparatur an einem Wasserhahn gebeten haben. Als dieser sich bückte, soll ihm einer der Täter von hinten, vermutlich mit einer Eisenstange, auf Kopf, Nacken und Rücken geschlagen haben. Nach Angaben der Ermittler stülpten die Brüder ihrem Opfer anschließend eine Plastiktüte über den Kopf und würgten es mit einer Schnur.

Der Mann starb an zentraler Lähmung. Die Leiche wurde in einem Karton verpackt in einen nahe gelegenen Forst gefahren und das Auto mit der Leiche dort stehen gelassen.

Zunächst konnte den Brüdern die Tat nicht nachgewiesen werden. Erst als einem der Angeklagten in einem anderen Ermittlungsverfahren DNA abgenommen und diese mit den alten Spuren abgeglichen wurde, gerieten die drei Brüder wieder in den Kreis der Verdächtigen. (ddp)

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