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Panorama: Psycho-Analyse: Heute: Gesunde Kuh

Als schusseliger Mensch, der ich unter anderem bin, vergesse ich mich oft daran zu erinnern, dass im Fernsehen manchmal unvergessliche Dokumentarsendungen laufen. Irgendwann zwischen dem 21.

Als schusseliger Mensch, der ich unter anderem bin, vergesse ich mich oft daran zu erinnern, dass im Fernsehen manchmal unvergessliche Dokumentarsendungen laufen. Irgendwann zwischen dem 21. und 24. Januar war es wieder soweit, da lief auf ZDF, Sat 1 oder Kika ein Film über Haie. Und wie jeder Mensch dachte ich bis dahin, Haie seien die Kredithaie der Meere: dumm wie ein toter Esel, gemein wie eine Notbremse auf dem Fußballplatz.

Stimmt aber gar nicht! Der Film bewies: Haie sind schlau, Haie sind kuschelig, Haie mögen überhaupt kein Menschenfleisch; Menschen fressen sie nur auf, weil Haie Angst haben vor Menschen, deren Herz rast; ein rasendes Menschenherz macht einen Hai rasend vor Angst und Angst essen Seele auf, sagt man.

Nun sagt man ja auch, ein Spatz in der Hand sei besser als eine Taube auf dem Dach, und eine Schwalbe würde noch keinen Sommer machen. Da kann ich nur sagen: Hoffentlich lernen Schwalben nie unsere Sprache. Denn wenn, könnten sie die Deutschen ausrotten, und zwar ganz einfach. Es bräuchten nur zwei Schwalben an einem bitterkalten Wintertag auf die Idee kommen, irgendwo in Deutschland zu landen. Die Leute würden sehen, dass es mehr als eine Schwalbe ist und meinen, der Sommer sei da. Also würden sie sich kurze Röcke oder Hawaii-Hemden anziehen, große Erfrischungsgetränke zu sich nehmen und daraufhin fürchterlich erkälten; eine Grippewelle asiatischen Ausmaßes zöge über Stadt und Land und noch vor Frühlingserwachen gäbe es uns nicht mehr.

Ob die Nachricht "Zwei Schwalben rotten Deutsche aus" im Ausland für Trauer oder Freudentränen sorgt, das würde mich jetzt schon interessieren. Und ich wüsste auch gern, welcher Virus nach BSE auf den Markt kommt.

Kurze Rede, langer Sinn: Mit der gesunden Kuh will uns der Künstler sagen: Glücklich isst, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist.

Ingolf Gillmann

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