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Panorama: Pyjama im Kühlschrank?

Was nachts gegen Hitze hilft und was nicht

Berlin - Viele Menschen können in den schwülwarmen Nächten kaum schlafen und wälzen sich unruhig in den Laken. Doch was hilft uns, was nicht? Der Schlafforscher Jürgen Zulley empfiehlt die „italienische Lösung“: Schlafräume sollten tagsüber dicht und dunkel sein. Rollläden sind am wirksamsten. Innen angebrachte Jalousien und Vorhänge können die warmen Sonnenstrahlen erst abschirmen, wenn sie bereits in den Raum eingedrungen sind. Hilfreich sind auch getönte Reflexionsfolien, die nachträglich an die Scheiben geklebt werden. Gelüftet werden sollte nur in den frühen Morgenstunden oder spät abends. Wer nachts lieber die Fenster aufreißt, sollte Zugluft meiden: Sonst drohen am nächsten Tag ein steifer Nacken oder gereizte Schleimhäute.

Vor dem Schlafengehen empfiehlt der Experte eine kühle – nicht zu kalte – Dusche. Die Feuchtigkeit nicht ganz abtrocknen, sondern verdunsten lassen, das bringt dem Körper Abkühlung. Wem das nicht reicht, der kann eine Wärmflasche in den Kühlschrank legen und zur Kühlflasche umfunktionieren. Ein dünnes Laken reicht zum Zudecken. Wer seinen Pyjama ins Eisfach legt, erzielt nur einen kurzen Effekt. Schlaftabletten sollten nur bei krankheitsbedingten Schlafstörungen genommen werden. Der Mensch braucht im Sommer ohnehin weniger Schlaf als im Winter. Das längere und intensivere Licht hemmt die Bildung des Hormons Melatonin. Dadurch nimmt die Schlafdauer ab.

Beim Essen gilt: keine schwere Kost. Lieber leichtes Essen mit viel Obst bevorzugen und das Mahl vor 19 Uhr einnehmen. Auch zu viel Alkohol stört den Schlaf, ein Glas Bier zur Erfrischung tut dem aber keinen Abbruch. Generell sollten über den Tag verteilt etwa zweieinhalb bis drei Liter getrunken werden wie Wasser, Säfte, Schorle oder Kräutertees. Das Flüssigkeitsdefizit nicht unbedingt erst am Abend auffüllen, sonst wird der Schlaf durch häufige Toilettengänge unterbrochen.

Ventilatoren wirken zwar erfrischend und lassen den Schweiß verdunsten. Aber auch hier drohen Nackenverspannungen und Erkältungen, wenn der Körper zu sehr auskühlt. Von elektrischen Klimageräten raten Verbraucherexperten ab. Besonders bei Billiggeräten ist die Technik oft nicht ausgereift, und der Energieaufwand steht in keinem Verhältnis zur erzeugten Kältemenge. Außerdem kann durch das gekippte Fenster, durch das der Abluftschlauch nach draußen führt, wieder warme Luft eindringen. AFP

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