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Raumfahrt: Erste Weltraumtouristin zur ISS unterwegs

Die US-Millionärin Anousheh Ansari ist als erste Weltraumtouristin zur Internationalen Raumstation ISS unterwegs. Ihre Raumkapsel ist planmäßig in Kasachstan gestartet.

Berlin/Baikonur - Ihre "Sojus TMA-9" Kapsel mit Kommandant Michail Tjurin (Russland) und Bordingenieur Michael Lopez-Alegria (USA) ist am Montagmorgen um 6.08 Uhr vom Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) gestartet. Die Ankopplung an der ISS ist für Mittwoch geplant. Tjurin und Lopez-Alegria lösen als 14. Stammbesatzung die derzeitige ISS-Crew mit Pawel Winogradow (Russland) und Jeffrey Williams (USA) ab. Die beiden Männer arbeiten seit April in der Station und werden seit Juli von dem deutschen ESA-Astronauten Thomas Reiter als zweitem Bordingenieur unterstützt.

Winogradow und Williams kehren am 27. September zusammen mit Ansari zur Erde zurück, die für den Flug 20 Millionen Dollar bezahlt hat. Reiter setzt bis Dezember seine Arbeit mit Tjurin und Lopez-Alegria fort. Für Tjurin ist es der nunmehr zweite ISS-Einsatz. Er hatte bereits von August bis Dezember 2001 einen Langzeitflug in der Station absolviert. Lopez-Alegria startet sogar bereits zum dritten Mal zur ISS. Er hatte im Jahr 2000 und 2002 an Aufbauflügen teilgenommen, nachdem er bereits 1995 seine Weltraumpremiere erlebt hatte.

Vermögen durch Telekommunikationsfirma

Die gebürtige Perserin Ansari war nach der iranischen Revolution von 1979 in die USA emigriert. Sie studierte dort Elektrotechnik und Computerwissenschaften und machte mir ihrem Mann und einem Schwager ein Millionenvermögen mit der Firma Telecom Technologies, Inc. (TTI). Die 40-Jährige gehört zu den Stiftern des Ansari-Preises für den ersten privat finanzierten Raumflug, der vom SpaceShipOne gewonnen wurde. Vor Ansari waren bereits die Amerikaner Dennis Titow und Gregory Olsen sowie der Südafrikaner Mark Shuttleworth als Weltraumtouristen in der ISS.

Ursprünglich sollte "Sojus TMA-9" bereits am 14. September starten. Doch wegen der Probleme mit der US-Raumfähre "Atlantis" musste die Mission verschoben werden. Die "Atlantis" hatte am 11. September mit rund 14-tägiger Verspätung an der ISS angelegt und neue Sonnenbatterien auf die Umlaufbahn gebracht. Am Sonntag hatte die Fähre wieder von der Station abgelegt und den Heimweg angetreten. "Atlantis" soll am Mittwoch landen, während die "Sojus"-Kapsel an der ISS andockt. (tso/ddp)

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