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Raumfahrt: Europas Planetensucher "Corot" gestartet

Jetzt kann Europas Jagd nach neuen Welten beginnen: Um genau 15:23 Uhr mitteleuropäischer Zeit hob der Satellit "Corot" an Bord einer Sojus-2-Rakete vom kasachischen Weltraumzentrum Baikonur ab.

Baikonur - Während seiner zweieinhalbjährigen Mission soll der Satellit versuchen, unter rund 120.000 Sternen so genannte Exo-Planeten aufzuspüren. So werden Planeten außerhalb unseres Sonnensystems genannt. Für seine Suche ist "Corot" mit einem Weitwinkel-Teleskop von 30 Zentimetern Durchmesser ausgestattet.

Exo-Planeten sind bislang nur beim so genannten Transit zu sehen, wenn sie als winzige Punkte vor ihren hell strahlenden Hauptsternen vorbeifliegen und kurzfristig einen Teil davon verdunkeln. Von der Erde aus wurden seit der ersten Entdeckung 1996 etwa 220 Exo-Planeten gesichtet.

"Corot" soll diese Suche in 896 Kilometern Höhe deutlich ausweiten. Dabei kommt der Mission der Abstand zur Erde zugute: Oben im Weltraum wird das Teleskop deutlich weniger durch Streulicht geblendet. Wenn "Corot" Transite von Planeten feststellt, soll der Satellit in einem zweiten Schritt felsige und damit vielleicht erdähnliche Planeten gezielt auf mögliche Grundlagen für Leben im All prüfen: Dazu kann er die Atmosphäre der neu entdeckten Exo-Planeten auf Kohlendioxid, Wasser und Ozon testen.

Die Mission steht unter der Leitung der französischen Raumfahrtagentur CNES. Die europäische Raumfahrtagentur Esa hat unter anderem die optischen Elemente des 30-Zentimeter-Teleskops geliefert. Weitere Partner sind Belgien, Brasilien, Deutschland und Spanien.

Nach Einschätzung der Franzosen, die den Großteil der 170 Millionen Euro teuren Mission finanzieren, dürfte "Corot" einige Dutzend Exo-Planeten aufspüren - darunter einige erdähnliche.

Die USA wollen 2008 die fünf Mal teurere Kepler-Sonde starten, die sich aus der Nachbarschaft der Erde lösen und in einer Sonnen-Umlaufbahn gezielt nach Exo-Planeten von der Größe unserer Erde suchen wird. (tso/ddp/AFP)

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