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Nasa

© AFP

Raumfahrt: Neue Panne an der ISS

Bei der Entfaltung eines riesigen Sonnensegels ist eine der 31 Einheiten eingerissen. Dadurch kann die tonnenschwere Konstruktion nicht in vollem Umfang errichtet werden. Die Folgen für die Stromversorgung der Raumstation sind noch unklar.

Die Astronauten hätten deshalb lediglich drei Viertel des Segels entfalten können, teilte die US-Weltraumbehörde Nasa mit. Zuvor war es den Astronauten gelungen, nach einer mehrtägigen und überaus komplizierten Verlegung die 17 Tonnen schwere Halterung für das Sonnensegel an ihrem endgültigen Platz zu montieren. Der Nasa bereitet bereits ein Defekt am Drehgelenk eines anderen Sonnensegels Kopfzerbrechen. Um die Vibrationen und Reibungen dort zu beseitigen, soll der Besuch der Raumfähre "Discovery" bei der ISS um einen Tag verlängert werden. Die Mission war zuvor mit 14 Tagen angesetzt worden, die Rückkehr war für den 6. November vorgesehen.

Unmittelbar nach der zweiten Panne zeigte das Nasa-TV Bilder des defekten rechten Solarflügels. Offenbar handelt es sich um einen kleineren Riss. Der andere Solarflügel habe voll entfaltet werden können. Die beiden Flügel haben eine Gesamtspannweite von gut 70 Metern.

Nun müssten zunächst die Nasa-Ingenieure in den USA den Schaden genau einschätzen, hieß es am Abend. Raumfahrt-Experten erklärten, die Folgen für die Stromversorgung der Raumstation seien schwer einzuschätzen: Bereits Anfang Dezember soll das europäische Weltraumlabor Columbus an der ISS andocken. Derartige Labors würden besonders viel Strom verbrauchen, hieß es.

Höchste Präzision

Der Außeneinsatz am Dienstag war bereits der dritte der Astronauten. Die Verlegung der Sonnensegel-Halterung war eine Mammutaufgabe, die nur in mehreren Etappen zu schaffen war und der Besatzung höchste Präzision abverlangte. Zunächst hatten Astronauten die "Nabelschnur" zur Station gekappt. Danach wurde das tonnenschwere und sperrige Teil von Roboterarmen der Raumstation und der "Discovery" bewegt, die von Astronauten aus der ISS und dem Shuttle ferngesteuert wurden.

Das Zusammenspiel der beiden Kräne galt als eine der technisch anspruchsvollsten und schwierigsten Arbeiten in der neunjährigen Geschichte der ISS. Als letzten Schritt montierten die US-Astronauten Scott Parazynski und Doug Wheelock die Halterung. Bei der Entfaltung der Solarflügel kam es dann zu der Panne. (mit dpa)

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