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Raumstation ISS: Reiter schwärmt von Sternenhimmel

Der deutsche Astronaut Thomas Reiter ist begeistert von seinem Aufenthalt auf der internationalen Raumstation ISS. Die Hälfte der Mission hat er geschafft.

Köln - "Es ist eigentlich ein Traum", sagte Reiter in einer Liveschaltung zum Europäischen Astronautenzentrum in Köln. "Man ist hier oben und man fragt sich manchmal: Ist das denn wirklich wahr?" In höchsten Tönen schwärmte der Astronaut der Europäischen Raumfahrtagentur ESA vom Panorama von Erde und Sternenhimmel: "Man nutzt jede freie Sekunde, um diesen wunderschönen Ausblick zu genießen." Auch sei es "einfach fantastisch, das Gefühl der Schwerelosigkeit zu erleben".

Reiter hält sich seit Anfang Juli als erster deutscher Astronaut auf der internationalen Raumstation auf; seine Rückkehr zur Erde ist für Dezember geplant. Beeindruckt zeigte sich der gebürtige Frankfurter vom Ausmaß der ISS: "Es ist ein überwältigendes Gefühl, wenn man sieht, wie groß die Raumstation ist." Für Heimweh bleibe ihm keine Zeit, sagte der ESA-Astronaut. Es sei zwar "schon so, dass man nach drei Monaten eine Menge vermisst"; doch gebe es Bord so viel zu tun, dass Gedanken an die Heimat kaum aufkämen. "Die Zeit vergeht sehr schnell." Sogar mit dem Essen an Bord der Raumstation zeigte sich der 48-Jährige zufrieden. Das Essen sei "nicht schlecht hier oben" - allerdings: "Wir vermissen natürlich unsere Leibgerichte."

Chemie-Alarm "schnell im Griff gehabt"

Selbst der Chemie-Alarm auf der ISS im vergangenen Montag konnte die positive Zwischenbilanz von Reiter nicht trüben. Plötzlicher Gestank hatte vorübergehend die Sorge ausgelöst, dass Chemikalien ausgetreten sein könnten. Es habe an Bord "ein bisschen stark gerochen", sagte Reiter rückblickend. Allerdings sei die Aufregung geringer gewesen, als dies vielleicht von der Erde aus den Anschein gehabt habe. "Wir haben die Situation sehr schnell im Griff gehabt", betonte Reiter, der während des Alarms wie die anderen Astronauten kurzzeitig Spezialhandschuhe und Masken anziehen musste.

Der Zwischenfall hatte sich zwei Tage vor der Ankunft der Weltraumtouristin Anousheh Ansari auf der ISS ereignet. Die 40-jährige iranischstämmige US-Geschäftsfrau hält sich seit Mittwoch auf der Raumstation auf. Als nächster deutscher ESA-Astronaut soll im Herbst kommenden Jahres der Physiker Hans Schlegel zur ISS fliegen und das ESA-Raumlabor Columbus ins All begleiten. Das 13 Tonnen schwere und 880 Millionen Euro teure Labor soll erstmals europäische Langzeitforschung im Weltraum ermöglichen. (tso/AFP)

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