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Panorama: Raumstation Mir: Rumpf okay - Innereien hinüber

Die Besatzung der russischen Raumstation Mir ist am Freitag sicher zur Erde zurückgekehrt. Nach 72 Tagen an Bord der alternden Mir landeten die Kosmonauten Sergej Saletin und Alexander Kaleri um 02.

Die Besatzung der russischen Raumstation Mir ist am Freitag sicher zur Erde zurückgekehrt. Nach 72 Tagen an Bord der alternden Mir landeten die Kosmonauten Sergej Saletin und Alexander Kaleri um 02.44 Uhr MESZ in ihrer Sojus-Raumkapsel TM-30 in der Steppe der mittelasiatischen Republik Kasachstan. Bis zum Start der nächsten Besatzung Ende November wird die Mir wieder als Geisterschiff ihre Umlaufbahnen um die Erde ziehen.

An großen Fallschirmen schwebend war die Raumkapsel am Himmel über der mittelasiatischen Republik erschienen. Wenige Sekunden nach der relativ weichen Landung erreichten Suchtrupps die Kapsel. Saletin und Kaleri wurden in die Sternenstadt bei Moskau geflogen, wo sie in den nächsten Wochen wieder an "irdische Lebensbedingungen" gewöhnt werden.

Saletin und Kaleri waren am 4. April gestartet und hatten die Mir nach acht Monaten Leerstand wieder bewohnbar gemacht. Ursprünglich sollte die 14 Jahre alte und pannenanfällige Station, deren Wert auf rund drei Milliarden Dollar geschätzt wird, in diesem Frühjahr im Pazifik versenkt werden, doch dann ermöglichten westliche Sponsorengelder den Weiterbetrieb.

Hauptaufgabe der beiden Kosmonauten in den vergangenen Monaten war das Abdichten zahlreicher Lecks in der Mir. "Was meinen Sie, was das für eine Arbeit war, so ein Riesending wieder flott zu kriegen", sagte Bordingenieur Kaleri. Kommandant Saletin sprach von einem "guten Zustand" des Rumpfes der Mir. "Aber die Innereien können ausgewechselt werden", sagte er.

In der Sternenstadt bereitete sich unterdessen die nächste Besatzung auf den Flug zur Mir vor, der hauptsächlich von der Finanzierung abhängt. Juri Semjonow, Vorsitzender des Weltraumkonzerns "Energija", erklärte, dass die Mittel für den weiteren Betrieb der Mir gesichert seien. Die Geldgeber wollte er vorerst nicht nennen.

Um den weiteren Betrieb der Mir - für die jährlich rund 250 Millionen Dollar benötigt werden - ohne Belastung des russischen Staatshaushalts zu ermöglichen, war in diesem Jahr die Offshore-Gesellschaft MirCorp gegründet worden.Diese hat bisher vergeblich versucht, mögliche Investoren für eine kommerzielle Nutzung der Mir - etwa als Weltraum-Hotel - zu finden.

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