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Rechtsextremismus: Brutaler Überfall auf Zwölfjährigen

Auf brutalste Weise haben fünf rechtsextreme Jugendliche in Sachsen-Anhalt einen zwölfjährigen farbigen Jungen überfallen, verprügelt und erniedrigt. Unter anderem zwangen die Peiniger ihr Opfer, ihre Springerstiefel abzulecken.

Schönebeck - Auf brutalste Weise haben fünf rechtsextreme Jugendliche im Landkreis Schönebeck (Sachsen-Anhalt) einen zwölfjährigen farbigen Jungen überfallen, verprügelt und erniedrigt. Das aus Äthiopien stammende Opfer wurde nach der Attacke, die sich am Dienstag im Ort Pömmelte ereignete, mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Seine Peiniger im Alter zwischen 14 und 19 Jahren wurden vorläufig festgenommen, teilte Oberstaatsanwältin Silvia Niemann am Mittwoch in Magdeburg mit.

Die Staatsanwaltschaft stellte Haftantrag gegen drei der fünf Angreifer. Sie traten teils schon mehrfach wegen Gewalttaten in Erscheinung und sind einschlägig vorbestraft.

Laut Staatsanwaltschaft wurde der Junge, der die deutsche Staatsbürgerschaft hat und in dem Dorf wohnt, auf offener Straße angegriffen. Die Rechtsextremen traktierten ihn mit Faustschlägen und Fußtritten und drückten eine brennende Zigarette in seinem Gesicht aus. Außerdem bedrohten sie den Jungen mit einer Schusswaffe und zwangen ihn, ihre Springerstiefel abzulecken. Bei dem Angriff trug das Opfer Verletzungen an Kopf und Gesicht sowie Blutergüsse am ganzen Körper davon.

Sachsen-Anhalts Innenminister Klaus Jeziorsky (CDU) reagierte mit Empörung auf den Überfall. «Es ist unfassbar, was in den Köpfen solcher Täter vorgeht. Es zeigt auch, zu welchen schrecklichen Taten rechtes Gedankengut führt», sagte er. Der Minister sprach dem Opfer sein Mitgefühl aus und versicherte, dass die Polizei dem Zwölfjährigen nach dem brutalen und unmenschlichen Angriff zur Seite stehen werde. (tso/dpa)

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