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Panorama: Regen frisst an Rügen

Das Kreidekliff bröckelt immer weiter

Sassnitz - Das Rügener Kreidekliff bröckelt weiter: An der großen Abbruchstelle, an der in der vergangenen Woche etwa 20 000 Kubikmeter in die Tiefe stürzten, habe es einen weiteren Abbruch von etwas mehr als 1000 Kubikmetern gegeben, sagte der Geologe Karsten Schütze vom Geologischen Dienst Mecklenburg-Vorpommern am Montag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Nach einer Inspektionstour entlang der Kreideküste schätzt der Geologe die Gesamtabbruchmenge an dieser Stelle derzeit auf bis zu 25 000 Kubikmeter. Zudem seien mehrere kleinere Abbrüche erfasst worden. An der durch den Maler Caspar David Friedrich bekannt gewordenen Kreideformation „Wissower Klinken“ stürzten etwa 100 Kubikmeter ins Meer.

Durch die starken und häufigen Niederschläge in den vergangenen zehn Monaten ist nach Einschätzung der Geologen in den nächsten Wochen mit weiteren Abbrüchen zu rechnen. „Insgesamt ging über der Insel Rügen im vergangenen Jahr ein Drittel mehr Regen nieder als im langjährigen Mittel.“ Die Bäche am Kliff führten derzeit deutlich mehr Wasser als üblich, sagte Schütze. Zudem bahne sich das Wasser weitere Durchgänge aus dem Steilufer. „Die Rinnsale suchen sich ihren Weg an den Trennschichten zwischen Eiszeitablagerungen und Kreide.“ Dort bildeten sich potenzielle Schwachstellen für künftige Abbrüche. Zudem baue sich an den stauenden Schichten ein Druck auf, der sich explosionsartig entlasten könne. dpa

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