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Panorama: Regierung will Busreisen sicherer machen

Fahrtenschreiber sollen manipulationssicher werden

Lyon (dpa). Zwei Tage nach dem Busunglück in Frankreich mit 28 Toten haben Politiker und Verkehrsexperten mehr Sicherheit bei Busreisen gefordert. Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe habe den Bundesverband der Busunternehmer und ebenso die für die Kontrollen zuständigen Innenbehörden der Länder kurzfristig zu einem Gespräch eingeladen, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Montag in Berlin. Eine nationale Richtlinie sei in Vorbereitung. Von 2004 an solle es manipulationssichere Fahrtenschreiber geben. Unfallforscher vom Verkehrstechnischen Institut der Deutschen Versicherer verlangten, alle Busse mit einem Schleuderverhinderer ESP auszurüsten. Die Fahrgäste sollten zudem vor Abfahrt über die Angurtpflicht informiert werden. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann will eine Ausweitung des Überholverbots für Reisebusse prüfen lassen. „Es ist sinnvoll, über ein solches Verbot für Lkw und Busse an bestimmten Autobahnstellen nachzudenken.“

Als Ursache für das Busunglück am Samstag werden erhöhte Geschwindigkeit und Sicherheitsmängel vermutet. Der tödlich verunglückte 52 Jahre alte Busfahrer, der erst eine halbe Stunde vor dem Unfall das Steuer übernommen hatte, galt als erfahren. Bei einer Obduktion soll geklärt werden, ob er gesundheitliche Probleme hatte.

Der vollbesetzte Doppeldecker war am Samstagmorgen auf regennasser Fahrbahn ins Schleudern geraten, eine Böschung hinabgestürzt und auf dem Dach gelandet. In dem Bus der Firma TigerReisen aus Wunstorf bei Hannover befanden sich 78 Menschen. Wenige Tage zuvor war ein Bus am ungarischen Plattensee verunglückt, 33 Menschen kamen ums Leben.

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