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Reise: Immer eine Bugspitze vorn 25 Jahre Kreuzfahrtschiffe aus der Meyer-Werft

Na, das ist doch mal ein Buch, in dem man auch ein paar alte Bekannte trifft. Zumindest werden sich das alle sagen, die schon auf mehr als einem Schiff Urlaub gemacht haben oder Kinogänger sind und in dem eben erschienenen Band „25 Jahre Kreuzfahrtschiffe der Meyer Werft“ blättern.

Na, das ist doch mal ein Buch, in dem man auch ein paar alte Bekannte trifft. Zumindest werden sich das alle sagen, die schon auf mehr als einem Schiff Urlaub gemacht haben oder Kinogänger sind und in dem eben erschienenen Band „25 Jahre Kreuzfahrtschiffe der Meyer Werft“ blättern. Beim Bau der dicken Vergnügungsdampfer hat die Werft aus Papenburg ja noch immer die Bugspitze vorn, auch wenn ihr in jüngster Zeit die günstiger bauende Konkurrenz im Ausland etwas Kopfzerbrechen macht. Doch 40 Kilometer vor der Emsmündung sind eine Reihe von Schiffen vom Stapel gelaufen, die entweder schon allein wegen ihrer Größe für Furore gesorgt haben, wie die Disney-Schiffe „Dream“ und „Fantasy“ mit knapp 130 000 BRZ. Oder weil sie zu Filmruhm gelangten. Autor Nils Schwerdtner widmet sich nämlich nicht nur den jüngsten, dollsten Schiffen, sondern taucht auch in die Geschichte der Schiffbauerfamilie Meyer ein, die schon seit 1795 Schwimmendes am Standort Papenburg produziert.

Auch wenn es kaum ein Kinogänger weiß: Die „African Queen“ im gleichnamigen Film aus dem Jahre 1951 mit Humphrey Bogart und Katharine Hepburn kommt aus Papenburg. Sie war, 1913 gebaut, in Einzelteile zerlegt auf dem See- und Landweg als „Graf Goetzen“ für den Passagierverkehr der deutschen Kolonialtruppen zum Tanganjikasee in Ostafrika transportiert worden. An Ort und Stelle bauten es die Papenburger wieder zusammen, allein, 1917 mussten sie es vor dem Anmarsch britischer Truppen im See versenken. Doch gut eingefettet überlebte das Schiff auch das und ist als „Liemba“ heute noch im täglichen Einsatz.

Der Fokus im Buch liegt allerdings auf der neueren Kreuzfahrtgeschichte beziehungsweise dem Beitrag, den die Meyer- Werft dazu geliefert hat. Erst im vergangenen Oktober hat mit der „Celebrity Reflection“ der jüngste Neubau seine Jungfernfahrt absolviert, fünf weitere stehen bislang in den Auftragsbüchern und werden zwischen 2013 und 2015 abgeliefert. Darunter die „Aida 7“ (Arbeitsname) oder zwei baugleiche Schwesterschiffe für Royal Caribbean, ausgelegt für jeweils 4100 Passagiere.

Wer sich für Schiffe allgemein und für Kreuzfahrtschiffe im Besonderen interessiert, erfährt in dem bestens illustrierten Buch auch, wie sich die schwimmenden Luxushotels in den vergangenen 25 Jahren entwickelt, welche Trends sich durchgesetzt haben. Ja, eigentlich darf man sagen, der Hamburger Autor hat hier so eine Art Standardwerk vom Stapel gelassen, weil die Meyer-Werft schließlich Maßstäbe für Kreuzfahrtschiffe gesetzt hat. gws

Nils Schwerdtner: 25 Jahre Kreuzfahrtschiffe der Meyer Werft. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg, Dezember 2011, 208 Seiten, gebunden, 19,95 Euro

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