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Irrfahrt um die Welt: LESEN & REISEN

Reisebücher & Reiseführer

Christoph Carl Fernberger: In sieben Jahren um die Welt – Die Abenteuer des ersten österreichischen Weltreisenden (1621–1628). Folio Verlag (Wien / Bozen) 2008, 120 Seiten, mit historischen Abbildungen, 19,50 Euro

Eine irre Geschichte: Hauptmann Christoph Carl Fernberger besteigt in Amsterdam ein Schiff, um nach Spanien zu gelangen. Zu spät bemerkt er: Das ist der falsche Segler. Und der Beginn einer unfreiwilligen, abenteuerlichen Weltreise. Der österreichische Offizier muss plötzlich als Schiffskoch arbeiten, wird in Stürmen ums Überleben kämpfen. Er durchfährt die Magellanstraße und lebt lange in Jakarta, von wo aus er als Kaufmann verwegene Handelreisen unternimmt: etwa nach Japan und auf die Molukken, nach Hormuz und nach Goa. Er zieht in den Krieg gegen Siam, staunt über die Porzellanschälchen im chinesischen Zenzau, sieht Witwenverbrennungen oder trifft den grausamen König von Aceh. Dass seine siebenjährige Irrfahrt um den Globus zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges spielt, macht die Tagebuch-Erzählungen nur umso spannender.

Nicht nur bekommt der Leser aus erster Hand detailreiche historische Schilderungen aus exotischen Regionen. Vor allem: Wer erfährt, wie mühselig, gefährlich und zeitraubend das Reisen im 17. Jahrhundert war, der lernt, auch die Vorzüge des modernen Pauschaltourismus wieder mehr schätzen. WOG

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