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ITB: Flugtickets wieder teurer

Urlauber müssen für Flugtickets künftig wieder tiefer in die Tasche greifen, Hotelzimmer bleiben dagegen preiswert. Diese Einschätzung vertritt der Chef der weltgrößten Reisemesse ITB, Martin Buck.

„Seit Mitte 2008 wurden weltweit mehr als 2000 Verkehrsflugzeuge stillgelegt, das sind neun Prozent der Flotte“, sagt Buck. „Das Angebot sinkt und die Nachfrage steigt tendenziell. Kurz- bis mittelfristig werden die Ticketpreise daher wieder steigen.“

Anders sehe die Entwicklung bei den Hotels aus, die 2009 weltweit besonders hart von der Wirtschaftskrise getroffen worden seien. „In der Sommersaison sind die Hotelpreise signifikant gesunken. Solange die Nachfrage schwach bleibt, werden sie auf einem niedrigen Niveau bleiben.“ Denn im Gegensatz zu den Fluggesellschaften könnten die Hotels die Kapazitäten nicht einfach reduzieren. „Eine Airline kann im Zweifel einen Flieger stilllegen, aber ein Hotel kann nicht einfach ganze Trakte abhängen und damit Kosten sparen“, sagt Buck.

Der Deutschlandtourismus könnte nach Einschätzung von Buck zu den Gewinnern der Krise zählen. „Die Leute neigen dazu, eher preiswerter zu reisen, nähere Urlaubsziele zu wählen und auch kürzer zu verreisen.“ Die deutschen Urlaubsregionen hätten zudem inzwischen eine breite Angebotspalette und seien durch ihre Erreichbarkeit mit dem eigenen Auto in den Augen der Verbraucher auch preiswert.

Rückschläge gebe es aber bei den Besuchern aus den USA, für die der Europa- Aufenthalt wegen der Währungsverschiebungen teurer geworden ist. Das gelte auch für viele asiatische Länder, deren Währung eng vom Dollar abhänge.

Für die kommende ITB im März erwartet Buck keine Rückgänge bei der Zahl der Aussteller oder Besucher. „Der Buchungsstand ist aus heutiger Sicht stabil“, versichert Buck. „Die Reisebranche selbst verzichtet nicht auf das Reisen.“ Länder aus Asien wie etwa Thailand oder Indonesien würden etwas stärker vertreten sein, aus dem westlichen Mittelmeerraum kämen dagegen etwas weniger Aussteller. Im März dieses Jahres waren auf der Messe 179 000 Besucher und mehr als 11 000 Aussteller gezählt worden.

Die großen deutschen Reisekonzerne wie Tui, Thomas Cook (Neckermann Reisen) oder Rewe (Dertour, ITS, Jahn Reisen und andere) werden wie in den Vorjahren voraussichtlich auch 2010 nicht mit eigenen Ständen vertreten sein. Zu teuer, heißt es. Doch alle schicken ihre Einkäufer auf die Messe. Tsp

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