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Optische Täuschung. Unendlich soll Schwimmern der Pool an Bord der neuen "Viking Star" vorkommen. Anbieter von Kreuzfahren kämpfen mit solchen Mitteln um ihre Passagiere.

© picture alliance / Viking Ocean Cruises

Kreuzfahrten: Die Gleichen

Weitere sieben Kreuzfahrtschiffe buhlen um Passagiere. Überraschungen an Bord bleiben jedoch aus. Ein Überblick über die neuen Kreuzfahrten.

Gleich sieben neue Kreuzfahrtschiffe gehen 2015 auf Reisen und damit gibt es gleich mehrere neue Routen für Kreuzfahrten. Doch bei den meisten handelt es sich lediglich um Schwesterschiffe beziehungsweise um Weiterentwicklungen im Detail. Eine wichtige Ausnahme ist die „Aida Prima“. Die Rostocker Reederei Aida Cruises wird für die mit großer Spannung erwartete Premiere des Jahres sorgen.

„Aida Prima“ (Aida Cruises): Um große Worte ist man in Rostock nicht verlegen: „Entdecken Sie Kreuzfahrt neu“, heißt es dort. In der Tat: Die Kreuzfahrtwelt blickt mit Spannung auf die „Aida Prima“. Doch ganz reibungslos ging der Bau nicht über die Bühne: Eigentlich war die Jungfernfahrt für das Frühjahr geplant, jetzt findet sie im Herbst statt. In 50 Tagen geht es von Japan aus, wo das Schiff gebaut wird, nach Dubai. Vor den Golfstaaten ist das Schiff dann im Winter unterwegs, bevor es ab April 2016 ganzjährig von Hamburg aus zu den Metropolen Westeuropas aufbricht. Da in unseren Gefilden nicht immer eitel Sonnenschein herrscht wurde ein großer Decksbereich, der Beach Club, mit einem kaum sichtbaren Foliendach überspannt. Daneben erwarten die Passagiere zwei Wasserrutschen, ein „Lazy River“ zum Sichtreibenlassen, ein zehn Meter hoher Klettergarten und ein großes Sportdeck. Die „Aida Prima“ bietet Platz für etwa 3300 Passagiere.

„Mein Schiff 4“ (Tui Cruises): Für Tui Cruises war es ein großer Augenblick: Am 12. Juni wurde „Mein Schiff 3“ getauft, der erste Neubau der Reederei. Im kommenden Frühjahr folgt die Schwester. Keine Überraschung gibt es beim Namen: In logischer Folge heißt sie „Mein Schiff 4“. Wesentliche Elemente der „Mein Schiff 3“ werden übernommen, zum Beispiel der 25-Meter-Außenpool sowie die knapp 170 Quadratmeter große Glasfassade in Form eines Diamanten am Heck des Schiffes. Ein paar kleinere Neuheiten gibt es dann aber doch: Der Spa & Sport-Bereich mit skandinavischem Ambiente wurde vergrößert, dem Steakhouse „Surf & Turf“ ein Außenbereich spendiert. Ebenfalls neu ist das Angebot „Casino & Lounge“, ein Rauchersalon kombiniert mit einem Kasino. Wie auch Aida Cruises betont die Reederei, dass bei der Reduzierung von Emissionen das „Maximum des heute technisch Machbaren“ eingesetzt werde. Die Taufe findet am 5. Juni in Kiel statt, dann geht es auf Jungfernfahrt durch die Ostsee. Buchungsbeginn: 15. Oktober.

„Britannia“ (P & O Cruises): Ein Wow-Erlebnis dürften Passagiere der „Britannia“ gleich beim Betreten des Schiffs haben. Im dreistöckigen Atrium ist das „Starburst“ installiert – ein von der Decke bis zum Boden reichender Mix aus Kronleuchter und Skulptur. Insgesamt kommt die Kunstsammlung an Bord des neuen Flaggschiffs von P & O Cruises auf einen Wert von mehr als 1,2 Millionen Euro. Weitere Glanzpunkte sind der „Cookery Club“, in dem die Passagiere von Profis Kniffe und Tipps rund um das Thema Kochen bekommen können. Im „Limelight Club“ wird für die Gäste abends Essen und Show kombiniert. Mit 141 000 Tonnen und Platz für 3647 Gäste übertrumpft die „Britannia“ die anderen sieben Flottenmitglieder. Zu seiner Jungfernfahrt bricht das Schiff am 14. März in Southampton auf. Sie führt für 14 Tage ins westliche Mittelmeer.

Kreuzfahrten: Karibik, Mittelmeer und Antarktis

„Anthem of the Seas“ (Royal Caribbean): Nur fünf Monate nachdem mit der „Quantum of the Seas“ eine neue Schiffsklasse von Royal Caribbean zur Jungfernfahrt aufbricht, folgt schon das zweite Schiff. Von April an soll die „Anthem of the Seas“ mit 4200 Passagieren unterwegs sein. Zunächst stehen Europa-Kreuzfahrten zu Zielen an der französischen und spanischen Küste sowie zu den Kanaren auf dem Programm. Ende Oktober geht es dann nach Fort Lauderdale, von wo aus im Winter Karibikkreuzfahrten geplant sind. Wie auf dem Schwesterschiff gibt es auch auf der „Anthem of the Seas“ das sogenannte Rip Cord, bei dem Fallschirmfliegen simuliert wird, und „North Star“, eine Glaskugel, die Passagiere auf bis zu 90 Meter über dem Meer hebt. Weiteres Glanzlicht: Die Innenkabinen verfügen über einen virtuellen Balkon – auf einem riesigen Monitor wird ein Echtzeit-Bild von draußen gezeigt. Beim Essen hat der Gast die Qual der Wahl: Es gibt 18 Restaurants, darunter auch ein italienisches von Starkoch Jamie Oliver.

„Le Lyrial“ (Compagnie du Ponant): Ganz anders als die Riesenpötte von Royal Caribbean und Co. sind die sogenannten Jachten der französischen Reederei Ponant. Maximal 244 Passagiere finden auf dem fünften und neuesten Flottenmitglied „Le Lyrial“ Platz, versorgt von 140 Besatzungsmitgliedern. Der Name „Lyrial“ kommt übrigens vom Sternbild Lyra mit dem Hauptstern Wega, einem extrem hellen Stern des Nordhimmels – passend für ein Schiff, das auch in den Polarregionen unterwegs ist, in der Premierensaison zum Beispiel in der Antarktis. Zuvor stehen jedoch nach der Jungfernfahrt am 9. Mai Reisen durch das östliche Mittelmeer auf dem Programm (acht Tage Adria beispielsweise im August kommenden Jahres ab 2330 Euro).

„Norwegian Escape“ (Norwegian Cruise Line): Das Erscheinen des Schiffes bedeutet für Hamburg gleich eine doppelte Premiere. Zum ersten Mal startet ein Schiff dieser Reederei eine Reise – wenn auch nur eine Kurzkreuzfahrt – in der Hansestadt. Gleichzeitig wird die „Escape“ das größte Kreuzfahrtschiff sein, das je in Hamburg anlegte. Platz bietet das Schiff 4248 Passagieren. Seinen Schwestern „Breakaway“ und „Getaway“ ist es sehr ähnlich, allerdings bekommt es ein Deck mehr. Für die Rumpfbemalung ist erneut Guy Harvey verantwortlich, der eine Unterwasserszene entworfen hat. Vom 14. November an kreuzt die „Norwegian Escape“ auf einer Sieben-Nächte-Route durch die östliche Karibik.

„Viking Star“ (Viking Ocean Cruises): Vom Fluss aufs Meer: Der Flusskreuzfahrtanbieter Viking wagt sich ins Hochseesegment. Auf der „Viking Star“ (47 800 BRZ) können etwa 900 Passagiere unterkommen, je nach Belegung der Kabinen, die alle einen Balkon aufweisen. Zielgruppe sind vor allem Kulturinteressierte. Dementsprechend liegen auch die Fahrtgebiete etwas abseits des Mainstreams. Zum Beispiel geht es zu den schwedischen Åland-Inseln. Die 15-tägige Jungfernfahrt geht über Schweden hinaus ins Baltikum, außerdem sind für 2015 Törns im westlichen und östlichen Mittelmeer geplant. Zwei weitere Schiffe sind bereits für 2016 geordert. Kleiner Haken für deutsche Passagiere: Hierzulande werden die Reisen (noch) nicht angeboten. Wer mitfahren will, muss im Internet buchen.

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