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Mallorca kreuz und quer. Wer in kurzer Zeit viel von der Insel sehen will, mietet sich am besten ein Auto. Foto: Kierok/laif

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Mietwagen: Kleine Flotten, hohe Preise

Es drohen Engpässe: Mietwagen für diesen Sommerurlaub sollte man so früh wie möglich buchen.

„Mietwagen werden knapp“: Viele Urlauber dürften sich noch an diese Schlagzeile aus dem Sommer 2009 erinnern. Die Folgen der Finanzkrise trafen die Leihwagenfirmen damals zum Teil unvorbereitet. Vor allem in beliebten Mittelmeer-Reiseländern schossen während der Saison die Preise in die Höhe, weil weniger neue Mietautos zur Verfügung standen als gewohnt. Unter anderem gaben die Autohersteller nicht mehr so viele Rückkaufgarantien ab wie noch im Sommer 2008 – mit der Folge, dass die Leihwagenanbieter weniger Wagen orderten. Die Situation in der anlaufenden Saison schätzen Experten nun ähnlich ein.

Vor allem auf der Iberischen Halbinsel seien deutlich weniger Leihwagen verfügbar, sagt Kai Sannwald, Geschäftsführer des Vermittlers Sunny Cars in München. Nach seiner Einschätzung sind es in Portugal wohl 20 Prozent und in Spanien sogar 30 Prozent weniger Autos als im Sommer 2008, als es noch keine Finanzkrise gab. Insbesondere Mallorca und die anderen Balearen steuerten auf neue Mietwagen- Engpässe zu: Auf dem spanischen Festland ließen sich Fahrzeuge schnell zum Beispiel von Alicante nach Barcelona bringen, „auf den Inseln ist man da nicht so flexibel“. Gleiches gelte für die Kanarischen Inseln, auch wenn es diese „längst nicht so hart“ treffe wie die Balearen.

Für Sannwald ist klar: Wer sich spät entschließt, laufe Gefahr, „entweder sehr hohe Preise zahlen zu müssen oder gar keinen Wagen mehr zu bekommen“. Das gelte vor allem für Last-Minute-Urlauber, die erst im Juli oder August entscheiden, wohin ihre Reise geht. Wer sicher sein will, sollte sich frühzeitig um einen Wagen kümmern.

Auch Christian Mahnke vom Marktbeobachter Billiger-Mietwagen.de sagt: „Je später man bucht, desto teurer wird es.“ Auf Mallorca zum Beispiel mussten Urlauber, die von Januar bis März einen Wagen für die Sommermonate buchten, laut Billiger-mietwagen.de im Schnitt 31,19 bis 34,49 Euro pro Tag zahlen – das waren um rund zwei Drittel höhere Preise als im gleichen Vorjahreszeitraum. Diese höheren Tarife ließen zugleich die Nachfrage sinken, sagt Mahnke.

Auf eines müssten sich Urlauber in jedem Fall einstellen: Leihwagen bleiben tendenziell länger als früher in den Flotten der Vermieter, weil sie sich nicht mehr so leicht an die Hersteller zurückgeben lassen. Die Zeiten, in denen man sich ziemlich darauf verlassen konnte, dass ein Auto keine 10 000 Kilometer drauf hatte, sind wohl vorbei.

Christian Röwekamp

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