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Einladend. Schön untertauchen kann man in vielen Wellnesshotels. Diese „Badewanne“ steht im Arosa Resort Bad Saarow.

© promo

Mit sich ins Reine kommen: Die Macht der Klangschalen

Traditionell oder exotisch? In Brandenburg gibt es Wellnessangebote für jeden Geschmack – und günstige Übernachtungen dazu.

Die Tage werden immer kürzer, erste Nachtfröste sind gemeldet, schon hängen dicke Jacken griffbereit an der heimischen Garderobe. Höchstwahrscheinlich wird auch der kommende Winter wieder viel zu lang werden. Was hilft bei diesen trüben Aussichten? Vielleicht eine kleine Auszeit in einem guten Wellnesshotel. Und davon gibt es in Brandenburg zum Glück eine ganze Menge. Orte, in denen sich’s der Mensch gut gehen lassen und anstrengende Arbeitswochen vergessen kann.

„Die klassische Rückenmassage verkaufen wir am meisten“, sagt Marketingleiterin Jana Beuthner vom Arosa Resort in Bad Saarow. Wenn es etwas Exotisches sein soll, werde die Lomi- Lomi-Nui-Massage gern gebucht. In den 1990er Jahren tauchte die hawaiianische Tempelmassage auch in deutschen Wellnesshotels auf, nun gilt sie schon als Klassiker. Etwas komplizierter ist es mit Ayurveda. Das war mal ein großer Trend, der inzwischen aber abgeflaut ist, glaubt Beuthner. Jedenfalls im Resort in Bad Saarow. Ein Grund: Zu einer echten Panchakarma-Kur gehöre auch die entsprechende Ernährung. Das funktioniere in einem großen Hotel aber nicht so gut. „Wenn Sie dann ein Müsli ohne viel Geschmack löffeln müssen, sich andere Gäste aber vom reichhaltigen Buffet bedienen, passt das nicht mehr.“

Kethakie De Silva-Hahn beurteilt das anders. Seit gut einem Jahr unterstützt die Ayurveda-Ärztin aus Sri Lanka in Gut Klostermühle Gäste bei der Panchakarma-Kur, dem traditionellen „Entgiftungsverfahren“. Zehn Tage mindestens müsse man einplanen, damit die Anwendungen den Reinigungsprozess wirkungsvoll in Gang setzen können. „Wir bieten keine Bonsai-Kuren an“, sagt die Expertin lächelnd. Kürzere Alternativen sind „Ayurveda Anti-Stress“-Anwendungen, aber auch da empfiehlt Kethakie de Silva-Hahn einen Aufenthalt von vier Tagen. Wer weniger Zeit hat, kann auf konventionelle Wohlfühlangebote und Kosmetikbehandlungen zurückgreifen. Ein Blick auf die Website des Resorts in Alt Madlitz zeigt die erstaunliche Bandbreite.

Auch im Hotel Döllnsee-Schorfheide werden meist die Klassiker gebucht. „Massagen sind das A und O“, sagt Joachim Herwig, Physiotherapeut und Leiter der Wellnessabteilung. Wer viel am Schreibtisch sitze, sei oft verspannt und wolle eine Schulter-Nackenmassage. Andere, die fix und fertig von der Arbeit sind, wünschen sich einfach eine „Entspannungsmassage“. Grundsätzlich gelte: „Die Menschen möchten das, was sie kennen.“ Dass Anwendungen mit heißen Steinen oder warmen Kräuterstempeln besonders wohltuend sind, hat sich allerdings auch herumgesprochen. Und werden dementsprechend häufig gewünscht.

„Viele Menschen möchten sich eine Auszeit gönnen und wollen schnell wieder fit sein“, erzählt Silva Schröder, Leiterin der Wellnessabteilung vom Hotel Sommerfeld in Kremmen. Aber „schnell“ funktioniere das schon mal gar nicht. Ihrer Überzeugung nach helfe nur eins: Der Mensch müsse sich seiner Sinne wieder bewusst werden. Wer entsprechend in sich hineinhorchen will, darf sich durch nichts ablenken. „Natürlich herrscht bei uns in den Wellnessbereichen striktes Handyverbot“, bekräftigt Silva Schröder.

Wie aber kommt der Mensch mit sich wieder ins Reine? Die Expertin setzt auf sogenannte Klangmassagen. Neun chinesische Klangschalen werden rund um den Körper – „vor allem bei den Füßen und am Kopf“ – aufgestellt und dann mit Stöcken angeschlagen. „Für manche Menschen kann das erst mal befremdlich sein“, warnt Silva Schröder, denn der Klang gehe tief und „berührt das Innere“. So eine Klangreise zeige schon an einem Wochenende erste Wirkungen, aber besser sei natürlich eine Behandlung über sieben Tage. Jeder Morgen beginnt dann mit einer Atemmeditation.

Fotovoltaikanlage liefert Strom, WCs werden mit Regenwasser gespült

Hauptsache, es wirkt. Der Band „Wellness-Hühner“ (Mosaik Verlag) von Peter Gaymann ist ein Klassiker. Zum Glück fallen dem humorvollen Cartoonisten immer neue Bilder rund um die Tücken des modernen Lebens ein. Am 6. November stellt er seine Zeichnungen in der Hauptstadt vor, bei Weinheuer, Eresburgstraße 24–29, Berlin- Tempelhof. Beginn: 19 Uhr. Eintritt zehn Euro. Gute Tropfen zum Probieren inklusive. Kartenreservierung, Telefonnummer: 030 / 20 00 30 70.
Hauptsache, es wirkt. Der Band „Wellness-Hühner“ (Mosaik Verlag) von Peter Gaymann ist ein Klassiker. Zum Glück fallen dem humorvollen Cartoonisten immer neue Bilder rund um die Tücken des modernen Lebens ein. Am 6. November stellt er seine Zeichnungen in der Hauptstadt vor, bei Weinheuer, Eresburgstraße 24–29, Berlin- Tempelhof. Beginn: 19 Uhr. Eintritt zehn Euro. Gute Tropfen zum Probieren inklusive. Kartenreservierung, Telefonnummer: 030 / 20 00 30 70.

© Abbildung: cartoon-concept

Wer alternative Wellnessprogramme möchte, hat auch in Sommerfeld die Qual der Wahl. „Wir haben ganz viel im Programm.“ Wichtig ist der Abteilungsleiterin, dass jeder Gast persönlich betreut und individuell beraten wird. Manchem bringe eine Fußreflexzonen–Massage mehr als eine Nackenpackung.

Gerade Großstadtbewohner wünschen sich oft einfach Ruhe – in schöner Umgebung. Schloss Steinhöfel, an einem verträumten See gelegen, erscheint perfekt. Dort bietet man unter dem Motto „Winterstimmung im Schloss“ ein Arrangement, bestehend aus zwei Übernachtungen, zwei Menüs, einer Schultermassage und – tatsächlich – einem Buch. Preis pro Person im Doppelzimmer 155 Euro.

„Ruhe finden“ heißt es auch auf dem Landgut A. Borsig nahe Nauen im Havelland. Erst seit kurzem gibt es dort neben dem feinen „Landhotel“ nun das „ erste Biohotel des Landes Brandenburg“. Eine Fotovoltaikanlage liefert den Strom, die WCs werden mit Regenwasser gespült, und die Gäste schlafen auf handgefertigten Matratzen aus Kokosfasern, Kautschuk, Bio-Baumwolle und Seegras.

Mit gutem Gewissen spaziert der Gast dann über den Teppich im Hotelflur – nach Angaben des Hotels besteht er aus hundert Prozent Mais – hinaus in die Natur. Was kann entspannender sein als eine Runde um den Groß Behnitzer See? Liegt quasi gleich vor der Hoteltür.

Viele Wellnesshotels sind im Rahmen des Programms „Winterliches Brandenburg“ günstiger zu buchen. Je nach Klassifizierung kostet die Übernachtung zwischen 59 und 79 Euro pro Doppelzimmer. Es gibt aber auch interessante Arrangements für mehrere Tage. Zudem steuern etliche Thermen winterliche Pauschalen bei. So bietet etwa die Steintherme Belzig eine Pauschale mit zwei Übernachtungen und Frühstück, Thermen-Tageskarte, Peeling, Ganzkörpermassage und ein Menü für 159 Euro pro Person im Doppelzimmer. Die Saarow-Therme verblüfft zur kalten Jahreszeit mit ihrem Angebot „Kirschträume“. Dazu gehören zwei Übernachtungen nebst Frühstück im Ferienappartement für zwei Personen, Eintritt in die Therme, „Verwöhnbad“ mit Acerola-Kirsche sowie Peeling und Körperpackung zum Preis ab 375 Euro.

Die Winterpreisspecials gelten vom 1. November bis zum 1. April 2013 (Feiertage ausgenommen). Wer am Wochenende günstig „abtauchen“ will, sollte frühzeitig buchen. Erfahrungsgemäß werden Zimmer zu Sonderkontingenten zwischen Freitag und Sonntag rasch knapp. Gut dran ist, wer seine Auszeit an Wochentagen nehmen kann. Dann sitzt man weder in einer Sauna störend nah beieinander – noch muss man bangen, keinen Massagetermin mehr zu bekommen.

Die Broschüre „Winterliches Brandenburg“ verschickt die Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH (TMB). Telefon: 03 31 / 200 47 47. Infos und Buchung im Internet: winterliches-brandenburg.de

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