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Reise: Natur im Arrangement

Wie man im Fläming fit für den Winter wird

Alle 13 brandenburgischen Regionen sind eine Reise wert. Aber seit einigen Jahren schon hat der Fläming, von Potsdam einmal abgesehen, die Nase vorn. Rund 450 000 Touristen besuchten den hügeligen, waldreichen Landstrich im vergangenen Jahr. Damit es weiter aufwärts geht, bastelt man dort fleißig an neuen Konzepten, die nicht nur auf Tages- oder Wochenendbesucher abzielen.

Unter dem Motto „Fläming Vital“ sollen jetzt vor allem Gesundheitstouristen umworben werden. Angebote wie Bewegung an frischer Luft, gutes Essen aus regionalen Produkten und kreative Kurse werden gebündelt und sollen die Gäste in jeder Hinsicht fit machen. Buchen kann man die entsprechenden Arrangements zum Beispiel in neun „Vitalhäusern“, zu denen auch das Landhaus Alte Schmiede in Niemegk gehört. Statt in der Sauna zu schwitzen (die gibt es nicht im Haus), können die Gäste Malkurse buchen, das Schmieden ausprobieren oder Yogawalking praktizieren. Was die Touristen am meisten beeindruckt, sagt Cornelia Paschedag vom Vital Landhof Gottsdorf in drei Worten: „Stille, Ruhe, Weite.“

Das alles macht offenbar auch die Bewohner kreativ. In Zossen wurde eine Kosmetikmanufaktur gegründet, die nur regionale Produkte verarbeitet. So gibt es ein Sanddorn-Peeling, eine Maske aus Rote Bete oder Cremes mit Lindenblütenextrakten. Auch die Verpackungen sind hier ökologisch korrekt. „Wir verwenden nur handgemachte Spanschächtelchen aus Deutschland“, heißt es.

Eine Nische fand auch Landwirt Jörg Niendorf, der mit seinem Partner in Gräfendorf seit einigen Jahren Ginsengpflanzen zieht. „Wir sind die einzigen in Europa, die Ginseng ökologisch anbauen“, sagt er stolz. Wie das geschieht, kann man sich auf dem Hof ansehen und danach in der alten Brennerei einkehren, die jetzt zu einem Café geworden ist.

Der fast 200 Kilometer lange Fläming-Skate hat viel dazu beigetragen, dass die Region auch außerhalb Deutschlands bekannt wurde. Und die Hotels und Gasthäuser an der Strecke haben sich längst auf das rollende Publikum eingestellt. Das sucht übrigens nicht nur billige Übernachtungsmöglichkeiten. Der gediegene Vierseithof in Luckenwalde offeriert ihnen zum Beispiel ein Gourmet- Arrangement mit Candlelight-Vier- Gang-Menü. Und, so heißt es: „Das kommt gut an.“

Wer lieber zu Fuß unterwegs ist, kann im Fläming wunderbar Kilometer machen. Allein die Gemeinde Am Mellensee hat acht Wege ausgeschildert. Auf vielen kann man die Runde machen, aber es gibt auch einen, der Reisende ohne Auto erfreut: Der fünfzehn Kilometer lange Mellenseer Heideweg führt vom Bahnhof Wünsdorf bis zum Bahnhof Zossen. Damit die Wanderer auf den letzten Kilometern nicht die Kraft verlässt, können sie sich in Mellensee, dem „Dorf der Fischer“, mit Karpfen- Carpaccio oder einer gefüllten Forelle stärken. Im Winter wartet die Seehütte „Melle am See“ auch mit Wildgerichten aus der Region auf.

Und wenn die Gäste einfach nur faul sein wollen? Dann dürfen sie im warmen Wasser dümpeln. Gleich drei gesunde Bäder (Steintherme Belzig, Fläming- Therme Luckenwalde und die Sauna- Therme) finden sich in der Region. kai

Auskunft: Tourismusverband Fläming, Küstergasse 4, 14547 Berlin, Telefonnummer: 03 32 04 / 628 70, im Internet unter: www.reiseregion-flaeming.de

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