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Reise: Voller Genuss

Bei organisierten Radtouren ist heute der Gepäcktransport obligatorisch. Wir stellen sechs Reisewege in Mitteleuropa vor

Fahrradreisen werden allem Anschein nach der Renner der Saison. Der Markt boomt, während der Rest der Reisebranche eher zu kämpfen hat. Wir stellen sechs Touren in Mitteleuropa vor.

Die Päpstliche

Nein, Papst Benedikt schwingt sich bestimmt nicht aufs Rad. Das Papa-Mobil ist nun mal bequemer und sicherer für ihn. Doch der „Benediktweg“ durch Bayern führt zu den wichtigsten Stationen des Kirchenoberhaupts. In Marktl am Inn erblickte Joseph Ratzinger das Licht der Welt, und sein Geburtshaus wollen inzwischen viele Menschen sehen. Dabei ist das gar nicht so interessant. Viel ansehlicher sind die Gnadenkapelle in Altötting oder auch Schloss Herrenchiemsee sowie zahlreiche Wallfahrtskapellen. Mit Beistand von oben und dank einer nahezu perfekten Beschilderung kommt dabei auch niemand vom richtigen Weg ab. Start/Ziel: Altötting; Länge: 250 Kilometer; Dauer: vier bis fünf Tagesetappen; Anforderungen: immer wieder kurze Steigungen; 2300 Höhenmeter; mehr Informationen im Internet unter der Adresse: www.benediktweg.info

Beispiel-Pauschale: der Benediktweg zwischen Inn und Salzach. Organisierte, individuelle Sieben-Tage-Radtour auf dem Benediktweg mit Altötting, Marktl, Burghausen, Traunstein, Chiemsee und Wasserburg. Unterbringung im Doppelzimmer in Hotels und Gasthöfen auf Drei-Sterne-Niveau, Gepäckstransfer. Pro Person 475 Euro. Auskunft: Eurobike, A-5162 Obertrum; Telefon: 00 43 / 62 19 / 74 44

Die Sanfte

Am besten gleich starten, denn im Frühjahr taucht die Apfelblüte die Strecke bis Bozen in ein zauberhaftes rosa-weißes Märchenland. Der „Via Claudia Augusta“-Radweg ist aber zu fast jeder Jahreszeit reizvoll. Und ganz gleich, ob Frühling, Sommer oder Herbst: Für Radler geht es stets bergab. Start: Reschenpass; Ziel: Trento; Länge: knapp 200 Kilometer; Dauer: zwei bis drei Tagesetappen; Anforderungen: mehr als 1000 Höhenmeter nur bergab; mehr Informationen: www.ferienregion-obervinschgau.it

Ein Pauschalangebot dazu haben wir nicht gefunden, doch der Veranstalter Natours bietet eine achttägige Tour von Bozen nach Venedig, also quasi eine Verlängerung der Route. Preis: 895 Euro; Auskunft: Natours Reisen,Untere Eschstraße 15, 49179 Ostercappeln; Telefon: 054 73 / 922 90; mehr dazu im Internet: www.natours.de

Die Wasserreiche

Jeden Tag ein anderer See – fünf streift der Salzkammergut-Radweg in Österreich. Ganz klassisch startet die Tour am Wolfgangsee, dem Vorzeigegewässer der Region. Dabei ist der Mondsee viel idyllischer und ruhiger, vermutlich, weil nicht Sisi-vermarktet. Und warum wohl hat Gustav Klimt am Attersee seine Sommer verbracht? Und dann erst der Traunsee und der Ebensee ... Start/Ziel: zum Beispiel in St. Wolfgang; Länge: 345 Kilometer; Dauer: sieben bis acht Tagesetappen; Anforderungen: Kondition ist hier schon gefragt, insgesamt sind 1850 Höhenmeter zu bewältigen.

Beispiel-Pauschale: Sieben Mal Übernachtung mit Frühstück, Gepäcktransfer und mehr ab 405 Euro im Doppelzimmer. Auskunft: Salzkammergut Tourismus-Marketing, Salinenplatz 1, A-4820 Bad Ischl; Telefon: 00 43 / 61 32 / 269 09, Internet: www.salzkammergut.at

Die Sportliche

Einmal durch die Schweiz, von Norden nach Süden. Das sind nicht einfach nur 300 Kilometer, das ist eine Fahrt mit alpinen Höhen und mediterranen Tiefen. Da ist Kondition gefragt. Doch in sechs Tagen ist auch das zu schaffen. Start: Basel; Ziel: Lugano; Länge: 312 Kilometer; Dauer: sechs Tagesetappen; Anforderungen: wirklich gute Kondition, etwa 2200 Höhenmeter, höchster Punkt: Gotthardpass (2108 Meter);

Beispiel-Pauschale: Die „Nord-Süd- Route“ bietet der Schweizer Veranstalter Swiss Trails an. Fünf Übernachtungen im Doppelzimmer mit Frühstück, Gepäcktransport, gibt es ab 352 Euro (503 Euro im Hotel). Auskunft: SwissTrails, Chlupfstraße 8, CH-8165 Oberweningen; Telefonnummer: 00 41 / 44 / 450 24 34; Internet: www.swisstrails.ch

Die Künstlerische

800 Kilometer lang ist die Flandernroute. Wer will schon so viel im Urlaub abstrampeln? Genussradler teilen sich die Strecke ein, und Kulturgenussradler picken sich den ersten Abschnitt der Flandernroute raus: mit der Kunststadt Brügge, der Kaiserstadt Gent, der Rubensstadt Antwerpen und Lier, von der der Schriftsteller Felix Timmermann so eingenommen war, dass er sogar einem Mandelbaum dort ein Liebesgedicht gewidmet hat. Start: Brügge; Ziel: Thorn; Länge: 290 Kilometer; Dauer: fünf bis sechs Tagesetappen; Anforderungen: kaum Höhenmeter, es geht also gemächlich zu; mehr im Internet: www.rad.flandern.de;

Beispiel-Pauschale: Eine siebentägige geführte Fahrradreise zu den flämischen Kunststädten und durch das grüne Polderland bietet der Veranstalter Die Landpartie. Sechs Übernachtung in guten Hotels, Frühstück und Abendessen, Gepäcktransport, 895 Euro pro Person im Doppelzimmer. Auskunft: Die Landpartie, Industriehof 3, 26133 Oldenburg; Telefonnummer: 04 41 / 570 68 30, im Internet unter: www.dielandpartie.de

Die Adlige

Wer im Loire-Tal unterwegs ist, sollte ganz kurze Etappen planen. Die Radler müssen alle paar Kilometer anhalten, um Schlösser, Gärten, Parks zu bestaunen oder gar zu besuchen. Keine Hafenanlage, kein Industriebau. Start: Gennes; Ziel: St.-Nazaire; Länge: etwa 250 Kilometer; Dauer: vier bis fünf Tagesetappen; Anforderungen: gemütlich den Fluss entlang, kaum Höhenmeter; Infos: www.visaloire.com und www.loire-a-velo.fr (natürlich nur auf Französisch);

Beispiel-Pauschale: Radissimo bietet die individuelle „Schlösserfahrt Loire“ an. Sieben Übernachtungen in Hotels, Pensionen und Gasthöfen, Gepäcktransport von Unterkunft zu Unterkunft, Kartenmaterial kosten ab 560 Euro. Leihrad 60 Euro.

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