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Rekord: Spanier schwimmt nach Ibiza

Extremsportler schwimmt als erster Mensch die 110 Kilometer lange Strecke vom spanischen Festland zu den Balearen-Inseln.

Ibiza - Völlig erschöpft und mit schmerzverzerrtem Gesicht erreichte der Spanier David Meca (31) am Donnerstag nach rund 25,5 Stunden Sant Antoni auf Ibiza. Der Langstreckenschwimmer war am Vortag in Jávea bei Alicante gestartet. Als er sein Ziel endlich erreichte, konnte er kaum auf den Beinen stehen. Helfer des Roten Kreuzes zogen ihn aus dem Wasser, dann brach er vor den Augen einer jubelnden Menschenmenge zusammen. Die letzten Kilometer in dem zwölf Grad kalten Wasser legte er wegen einer Zerrung in der linken Schulter unter großen Schmerzen zurück.

Seine Freude über den neuen Rekord konnte Meca nicht ausdrücken: Er brachte kein Wort über die Lippen und wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. «Das ist die schwierigste Prüfung meines Lebens», hatte er vor dem Start gesagt. Die Ärzte stellten eine leichte Unterkühlung fest, ansonsten gehe es ihm gut, hieß es. Der 31-Jährige, der einen Spezialanzug und Handschuhe trug, hatte sich wegen der großen Anstrengung auf der Strecke mehrfach erbrechen müssen. Er machte etwa eine Million Schwimmzüge, legte rund 4,3 Kilometer in der Stunde zurück und nahm lediglich Energiedrinks zu sich. Offiziell wird die Rekordzeit sogar mit 22,5 Stunden eingetragen werden: Drei Stunden, bevor Meca in Sant Antoni ankam, hatte er bereits das kleine Felseneiland Ses Bledes und damit die Balearen erreicht.

Zwei Jahre lang hatte Meca sich vorbereitet. Seine größte Angst erwies sich als unbegründet: Meca hatte befürchtet, die Beleuchtung der begleitenden Boote - an Bord war auch eine Ärzteteam - könne Haie anlocken. Am schlimmsten sei die Nacht gewesen, sagte Mecas Vater und Trainer José. Das Licht sei zeitweise ausgefallen, stundenlang musste sein Sohn im Dunkeln schwimmen. David Meca sei mehrmals kurz vor der Aufgabe gewesen, berichtete das Fernsehen.

Der aus Sabadell bei Barcelona stammende Katalane hat bereits mehrfach mit spektakulären Aktionen Schlagzeilen gemacht. So war er aus Protest gegen Dopingvorwürfe mit Fußschellen in Kalifornien von der früheren Gefängnisinsel Alcatraz nach San Francisco geschwommen oder durchquerte die Meerenge von Gibraltar. Im südamerikanischen Fluss Parana legte er 88 Kilometer und im Nil 30 Kilometer zurück. Außerdem bewältigte er 2001 als erster Schwimmer die 44,5 Kilometer lange Strecke zwischen den Kanaren-Inseln La Gomera und Teneriffa. Bei der Schwimm-WM in Montréal gewann er im vergangenen Sommer über 25 Kilometer Gold. (tso/dpa)

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