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Fliegender Priester

© dpa

Rekordversuch: "Fliegender Priester" aus Brasilien tot gefunden

Er wollte mit Luftballons in den Himmel fliegen und Geld für einen guten Zweck sammeln. Doch der "fliegende Priester" aus Brasilien wurde schon kurz nach seinem Start vermisst. Nun wurde seine Leiche gefunden.

Mehr als zwei Monate nach einem missglücktem Rekordflugversuch mit Helium-Luftballons ist in Brasilien die Leiche des "fliegenden Priesters" Adelir de Carli gefunden worden. Nach Medienberichten zog die Besatzung eines Schleppers der Erdölgesellschaft Petrobras am Donnerstag rund 100 Kilometer vor der Küste des Bundesstaates Rio de Janeiro den Toten aus dem Wasser. "Aufgrund der Kleidung, des Rucksacks und der Turnschuhe kann man davon ausgehen, dass es sich um die Leiche des Paters handelt", sagte ein Petrobras-Sprecher. Eine DNA-Analyse solle aber alle Zweifel ausräumen, sagte ein Sprecher der Polizei.

Der 42-jährige de Carli war am 20. April trotz Regens und starker Winde mit Hilfe von tausend mit Helium gefüllter Luftballons an der Atlantikküste in den Himmel aufgestiegen. Er wollte einen 19 Stunden langen Weltrekord brechen. Ziel des waghalsigen Fluges war es, für seine Arbeit zugunsten von Lkw-Fernfahrern zu werben, die Religion zu verbreiten und auch Geld für den Bau einer Kapelle in der Hafenstadt Paranagua im südlichen Bundesstaat Paraná zu sammeln.

Aber schon wenige Stunden nach dem Start wurde der Geistliche von den Hafenbehörden als vermisst gemeldet. Die Suche nach dem Priester war bereits vor vielen Wochen offiziell beendet worden.

Trauer im Heimatort des Priesters

Die Nachricht von der Entdeckung der Leiche erschütterte die Gemeinde in Paranagua. "Wir alle hatten bis zuletzt gehofft, dass der Pater noch am Leben sein könnte", sagte etwa Ernesto Lauro Klein.

Das Schicksal des katholischen Priesters hielt Ende April ganz Brasilien tagelang in Atem. Bei den Suchaktionen wurden Hubschrauber, Flugzeuge und Schiffe der Marine eingesetzt. Auch Dutzende Fischer suchten im Meer verzweifelt nach dem Pater. Gefunden wurden damals aber nur Hunderte von bunten Ballons, die im Wasser trieben.

Den letzten Kontakt zum Priester hatte die Behörden am Abend des 20. Aprils. "Ich muss mit jemanden sprechen, der mir erklärt, wie das GPS-System funktioniert, nur so kann ich den Leuten da unten meine genaue Lage durchgeben", habe de Carli per Funk gesagt.

De Carli galt als erfahrener Flieger und Fallschirmspringer, der unter anderem mehrere Überlebenskurse besucht hatte. Erst im Januar war er an 500 Helium-Ballons hängend in einer Höhe von bis zu 5300 Metern von Ampere in Paraná Richtung Süden nach Argentinien geflogen. Der Flug dauerte damals vier Stunden. (ut/dpa)

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