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Rockertreffen: "Bandidos" werben bei Nachbarn für Verständnis

In Schwerte wollen die "Bandidos" ihr zehnjähriges Jubiläum in Deutschland feiern. In einem Schreiben distanzieren sich Mitglieder des Motorradclubs von Gewalttaten. Die Polizei will das Treffen dennoch mit einem Großaufgebot beobachten.

Im Vorfeld eines für Samstagabend im nordrhein-westfälischen Schwerte geplanten großen Rockertreffens hat der Motorradclub „Bandidos“ bei den Anwohnern seines Vereinsheims um Verständnis geworden. In einem Schreiben an die Nachbarn distanziert sich die Gruppierung von Gewalttaten und Organisierter Kriminalität. „Unsere Mitglieder führen ein ganz normales Leben, so wie die meisten anderen Menschen auch. Wir gehen geregelten Arbeitsverhältnissen nach und haben teilweise Familien und Kinder“, heißt es in dem Schreiben.

In Schwerte wollten die „Bandidos“ ihr zehnjähriges Jubiläum in Deutschland feiern. Nach Angaben der Veranstalter wurden zwischen 700 und 800 „Bandidos“-Mitglieder erwartet. Auch die Nachbarn wurden ausdrücklich zum Mitfeiern eingeladen.

Die Polizei will das Treffen mit einem Großaufgebot beobachten. Ein Polizeisprecher betonte, es handele sich um eine private Feier - deshalb könne die Veranstaltung auch nicht verboten werden. Zunächst hatten sich die „Bandidos“ an diesem Tag in Dortmund treffen wollen, die Veranstaltung dann aber verlegt.

Vor zwei Wochen hatte es gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen den Rockerbanden „Bandidos“ und „Hells Angels“ in Duisburg, Solingen und Essen gegeben. Die Zwischenfälle standen möglicherweise im Zusammenhang mit dem gewaltsamen Tod eines 32-jährigen „Bandidos“-Mitglieds in Duisburg. Der Mann war von einem 31 Jahre alten Mann erschossen worden, der mit den „Hells Angels“ sympathisiert haben soll. Anlass für die Gewalttat war jedoch ein Streit um eine Frau. Seit diesen Vorfällen hat die Polizei mit Durchsuchungen und Kontrollen ihren Druck auf die rivalisierenden Gruppierungen erhöht.

Erst am Freitagabend hatte die Polizei bei der Durchsuchung eines Vereinshauses der „Bandidos“ ein umfangreiches Waffenarsenal sichergestellt. Die Beamten fanden eigenen Angaben zufolge unter anderem zwei Pistolen, eine Langwaffe, mehrere Messer, Schlagstöcke, Baseballschläger sowie 24 Pflastersteine. (smz/ddp)

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