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Rotes Kreuz: Weit über 1600 Tote bei Cholera-Epidemie in Simbabwe

Die Cholera im afrikanischen Krisenstaat Simbabwe grassiert immer heftiger. Viele Menschen sterben, bevor sie ein Behandlungszentrum erreichen können. Der einstige afrikanische Modellstaat leidet unter der schlimmsten wirtschaftlichen und politischen Krise seiner Geschichte.

Nach neuesten UN-Zahlen sind mehr als 1600 Menschen an der Cholera gestorben und 30.000 erkrankt. Das berichtete am Mittwoch der Internationale Verband der Rotkreuz-Gesellschaften (IFRC). Im südafrikanischen Johannesburg erklärte der für die Nothilfe zuständige IFRC-Experte Tammam Aloudat: "Weitaus alarmierender ist die Tatsache, dass 43 Prozent der Menschen sterben, bevor sie überhaupt ein Behandlungszentrum erreichen."

Der IFRC hat zur Finanzierung des nationalen Roten Kreuzes einen Hilfsbeitrag in Höhe von 10,2 Millionen Schweizer Franken beantragt (6,6 Millionen Euro) und sieben mobile Nothilfe-Einheiten aus Europa und Japan nach Simbabwe geschickt. Dazu gehört auch eine Einheit des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), das dazu erklärt: "Während Japaner am Sambesi, Norweger in den Midlands und Finnen und Briten im Osten in Mutare gegen die Cholera im Einsatz sind, arbeitet das deutsch-österreichische Team an der Wasserversorgung in der Stadt Gweru, dreieinhalb Stunden südlich (der Hauptstadt) Harare. Es geht um die Reinigung von verschmutztem Wasser und die Hygieneaufklärung."

Der einstige afrikanische Modellstaat Simbabwe leidet unter der schlimmsten wirtschaftlichen und politischen Krise seiner Geschichte. Angesichts der Hyperinflation von offiziell mindestens 231 Millionen Prozent dürfen Telekommunikations-Kunden nach Angaben der staatlich kontrollierten Zeitung "The Herald" ihre Rechnungen künftig nur noch in Devisen zahlen. Ein Verbraucherrat riet den Simbabwern in der Zeitung, angesichts des chronischen Mangels Gruppen zu bilden und zum Großeinkauf ins benachbarte Südafrika zu fahren. Überlagert wird die Krise von einem politischen Tauziehen des um seine Macht kämpfenden autokratischen Präsidenten Robert Mugabe sowie seines Herausforderers Morgan Tsvangirai. (mfa/dpa)

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